Falscher Polizist verlangt "80.000 Euro Kaution"

Das Telefon läutete, die 79-jährige Pensionistin aus dem Bez. Linz-Land hob ab. Am anderen Ende: ein Mann, der sich als Polizist ausgab.

Er sei ein Kriminalbeamter aus Wien. Er informierte die ahnungslose Frau darüber, dass angeblich die Freundin ihres Neffen wegen eines Verkehrsunfalls vor Gericht steht – und ins Gefängnis muss.

Verhindert könne das nur werden, so der Anrufer, wenn die 79-Jährige 80.000 Euro Kaution hinterlegen würde (gibt's übrigens in Österreich gar nicht, dass man gegen Kaution freikommen kann).

"Weil die Frau nicht so viel Geld hatte, ging sie zur Bank, um sich von dort ihre Münzsammlung im Wert von ca. 70.000 Euro zu holen", berichtet Ermittler Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt.

In weiteren Telefonaten wurde die Übergabe der Münzen vereinbart. Die Frau eines Gläubigers werde vorbeischauen, ihr sollen dann die Münzen gegeben werden.

Noch immer wurde die 79-Jährige nicht stutzig, dass es sich dabei um einen gemeinen Trickbetrug handeln könnte. Fast wäre ihr ihre Hilfsbereitschaft zum Verhängnis geworden.

Doch am Ende ging doch noch alles gut aus. Tatsächlich klingelte eine Frau bei der Pensionistin, wollte die Münzen abholen. Doch: Die 79-Jährige verlangte einen Ausweis. Weil sie den nicht vorzeigen konnte, wurde die Frau doch noch stutzig – gab die Münzen nicht her und informierte die Polizei.

Das Landeskriminalamt warnt eindringlich: Derzeit gebe es wieder eine Reihe von Trickbetrügereien. Anrufer würden sich als Rechtsanwälte ausgeben. Oder als Mitglieder von Hilfsorganisationen. Auf keinen Fall Geld geben. Sofort die Polizei informieren.

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(ab)