Österreich

Falscher Schlüsseldienst verlangte Wucherpreise

Heute Redaktion
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Mutmaßliche Betrüger haben in Salzburg mit einem Schlüsseldienst für Notfälle bereits im Vorjahr ihr Unwesen getrieben. Nun ist ein neuer Fall bekannt geworden: Eine Mutter von zwei Kleinkindern hatte sich im September versehentlich aus ihrer Wohnung in Dorfbeuern ausgesperrt. Für die Haustüröffnung musste sie laut Polizei 370 Euro zahlen, für eine neue Zentralschließanlage 3.312 Euro.

Die bezahlten Beträge sind Ermittlern zufolge viel zu hoch. Umfangreiche Erhebungen der Polizeiinspektion Lamprechtshausen (Flachgau) ergaben, dass ein 21-jährige Deutscher, der sich als Mitarbeiter des von der Frau angerufenen, ortsansässigen Schlüsseldienstes ausgegeben hatte, kein Bediensteter dieser Firma war. Er wurde wegen Betruges und Geldwuchers angezeigt. Eine Vorladung des Mannes beim Polizeipräsidium Essen in Deutschland scheiterte: Er ist zur Befragung nicht erschienen.

Gleiche Masche, andere Täter

Mit der gleichen Masche, nämlich die Notlage von Ausgesperrten auszunützen, sind im Mai und Juli des Vorjahres zwei in Deutschland wohnhafte Männer im Alter von 23 und 21 Jahren vorgegangen. Sie kassierten für ihren "Not-Aufsperrdienst" von einem Bewohner in Salzburg 886 Euro, von einem anderen, der in Wien lebt, 757 Euro.

Die Staatsanwaltschaft Salzburg hatte den 23-jährigen Tunesier und den 21-jährigen Marokkaner, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, wegen "Sachwucher" angeklagt. Das Duo ist aber dem Prozess am Landesgericht Salzburg am 24. Oktober 2013 fern geblieben. Einem Polizeisprecher zufolge handelt es sich bei dem 21-Jährigen nicht um jenen Mann, der der Mutter mit den zwei Kindern in Dorfbeuern die Türe aufgesperrt hat.