Wirtschaft

"Falscher Weg" – Expertin hat finstere AMS-Prognose

"Teuerung, Energiekrise und Corona werden dazu führen, dass die Arbeitslosigkeit nächstes Jahr wieder ansteigt", warnt AK-Präsidentin Anderl.

Die Zahl der Arbeitslosen wird laut AK-Präsidentin Anderl im Jahr 2023 wieder steigen.
Die Zahl der Arbeitslosen wird laut AK-Präsidentin Anderl im Jahr 2023 wieder steigen.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com (Symbolbild)

"Es ist völlig unverständlich, dass es 2023 im Budget weniger Geld für aktive Arbeitsmarktpolitik gibt", kritisiert AK Präsidentin Renate Anderl.

"Es soll langfristig Qualifizierung gesichert werden, auch um die zukünftigen Herausforderungen wie die Bewältigung der Klimakrise meistern zu können – mit den gekürzten Mitteln wird das keinesfalls gelingen. Fest steht: Das AMS braucht ausreichend Budget und Personal, um die aktuellen und künftigen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt bewältigen zu können", warnt Anderl. Dass Bundesminister Martin Kocher meint, er würde mit weniger Geld auskommen, ist der Arbeiterkammer zu wenig.

"Arbeitslosigkeit wird steigen"

Wenn Bundesminister Kocher meint, mit den reduzierten Arbeitsmarktbudget auszukommen, dann werden viele Menschen und die nachhaltige Entwicklung unseres Arbeitsmarktes auf der Strecke bleiben. "Teuerung, Energiekrise und Corona werden dazu führen, dass die Arbeitslosigkeit nächstes Jahr wieder ansteigt", so Anderl. Um gerade langfristig Qualifizierung zu sichern und dass die Menschen während der Ausbildung gut versorgt sind, braucht es ausreichende Mittel.

Bereits jetzt ist die geringe finanzielle Absicherung einer der wichtigsten Gründe, warum Menschen eine Ausbildung abbrechen oder gar nicht beginnen. "Das ist mit dem gekürzten Budget sicher nicht möglich. Denn der auslaufenden 'Corona-Joboffensive' stehen deutlich weniger Mittel für eine Fachkräfteoffensive gegenüber."

Pessimistische Prognosen

Um Menschen treffsicher in Arbeit vermitteln zu können bzw. die richtige Aus- und Weiterbildung zu finden, brauche es ausreichendes Personal beim Arbeitsmarktservice. Dass die Arbeitsmarktdaten nun etwas erfreulicher sind, sei auch auf das Engagement und die gute Arbeit der Mitarbeiter des Arbeitsmarktservice (AMS) zurückzuführen. Darüber hinaus sind die Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute für das nächste Jahr deutlich pessimistischer.

Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl
Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl
Helmut Graf

Aus Sicht der Arbeiterkammer sei daher der Abbau von 250 Planstellen durch die Bundesregierung der "falsche Weg". Bereits 2017 hat eine Studie des WIFO eindeutig nachgewiesen, dass mehr Personal für das AMS die Arbeitslosigkeit senken kann. Leider habe das bisher zu keinem Umdenken geführt, heißt es in einer Mitteilung.

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