Österreich

Falschgeld-Betrüger zocken Brüderpaar in Italien ab

Ein Sportwagenverkauf entwickelt sich für ein Brüderpaar aus der Steiermark zum Alptraum. Sie sitzen einem internationalen Betrüger-Duo auf.

Jochen Dobnik
Mit Falschgeld bezahlt (Bild): Die Brüder sitzen einem Betrüger-Duo auf.
Mit Falschgeld bezahlt (Bild): Die Brüder sitzen einem Betrüger-Duo auf.
LPD Wien

Im September 2019 meldete sich ein Mann auf die Annonce des Brüderpaars (34 und 36 Jahre alt), in der sie ihren Luxussportwagen zum Kauf angeboten haben. Es wurde vereinbart, dass, bevor es zum Kauf des Autos kommt, als "Nebengeschäft", die vermeintlichen Käufer eine Luxusuhr und Goldmünzen von dem Brüderpaar kaufen sollten.

In Nobelhotel in Italien abgezockt

Bei einem Treffen mit zwei Vertretern des vermeintlichen Käufers in einem Nobelhotel in Italien wurden die vereinbarten Wertsachen übergeben. Später gibt es für das Brüderpaar eine böse Überraschung: Bei dem übergebenen Bargeld handelte es sich um Falschgeld! Sie erstatteten nach dem sogenannten "Rip-Deal" Anzeige.

Was ist ein "Rip-Deal"?
Dabei handelt es sich um eine Deliktsform, welche nahezu ausschließlich durch erfahrene Banden und Clans der Westbalkanregion angewandt wird. Es handelt sich um ein betrügerisches Rechtsgeschäft, bei welchem die Täter zumeist beabsichtigen Luxusgüter wie hochpreisige Uhren, Goldmünzen oder Goldbaren, aber auch etwa Kryptowährungen käuflich zu erwerben. Im Gegenzug jedoch wird für das begehrte Luxusgut nahezu immer Falschgeld übergeben.
Er wird darüber hinaus zumeist versucht, das betrügerische Rechtsgeschäft im Ausland – vorzugsweise in Italien – abzuwickeln. Auch beim Verkauf von Immobilien, Booten oder hochpreisigen Automobilen kommt es zu derartigen Taten: Die Täter, welche bei derartigen Geschäften dann zumeist als Vermittler zwischen Opfer und dem vorgeblichen eigentlichen Käufer auftreten, geben bei derartigen Delikten dann zumeist an, eine Art Vermittlungsprovision für die Vermittlung an Dritte erhalten zu wollen. Zumeist in Form von Kryptowährungen oder bspw. Gold oder Goldbarren. Im Gegenzug und nach Erhalt der Vermittlungsprovision würde die Täterschaft dann die Kaufsumme überweisen oder wird dem Opfer erneut Falschgeld als Kaufsumme übergeben

Die eigens für diese Deliktsform gegründete "Rip-Deal Unit Vienna" des Landeskriminalamts Wien ermittelte daraufhin auf Hochtouren. Nach Monaten intensiver Ermittlungen, mit Unterstützung des Bundeskriminalamts und Polizisten aus der Schweiz, ist es gelungen, die beiden mutmaßlichen Betrüger auszuforschen.

Tatverdächtiger festgenommen, Komplize auf der Flucht

Im April 2022 konnte dann einer der beiden Tatverdächtigen, ein 41-jähriger Italiener, in Kroatien festgenommen werden. Ende Mai wurde der Beschuldigte nach Österreich ausgeliefert, wo dieser nun in U-Haft sitzt. Nach dem Zweiten wird noch gefahndet.

Die Polizei rät:
➤ Reisen Sie für den Verkauf eigener – vor allem luxuriöser – Habseligkeiten nicht ins Ausland / Lassen Sie sich nicht ins Ausland locken.
➤ Seien Sie achtsam und werden sie misstrauisch, wenn der potentielle Käufer keine Anstalten macht über den Kaufpreis verhandeln zu wollen.
➤ Stellen Sie Nachforschungen über ihre Geschäftspartner an und lassen sie sich Referenzen der Käufer vorweisen –gerade bei Verkäufen von Luxusgütern.
➤ Erstatten Sie nach einem Rip-Deal jedenfalls auch im Inland Anzeige und nicht nur im Ausland.
➤ Wenden Sie sich bei Misstrauen an die nächste Polizeidienststelle oder sehen sie vom anstehenden Geschäft ab.

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