Österreich

FPÖ-naher Verein prozessierte gegen Zeitung

Eine großformatige Zeitung aus Oberösterreich berichtete über eine Hausdurchsuchung, die es nie gab. Ein FPÖ-naher Verein prozessierte daraufhin.

Heute Redaktion
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Die Zeitung berichtete über eine Hausdurchsuchung in diesem Studentenheim-Haus in Linz, die es nie gab.
Die Zeitung berichtete über eine Hausdurchsuchung in diesem Studentenheim-Haus in Linz, die es nie gab.
Bild: Mike Wolf

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die rechtsextremen Identitären berichtete eine nachrichtliche Großformat-Zeitung aus Oberösterreich über eine angebliche Hausdurchsuchung in einem FPÖ-nahen Studentenheim in Linz (dort ist auch eine Burschenschaft untergebracht).

Wie sich kurz darauf herausstellte, war diese Meldung falsch. Eine angeordnete Hausdurchsuchung an dieser Adresse gab es nie. Das bestätigte auch die oö. Polizei gegenüber "Heute.at".

Der FPÖ-nahe Verein, der das Studentenheim in Urfahr betreibt, prozessierte daraufhin gegen die Zeitung.

Wie "Heute.at" vom Rechtsvertreter des Studentenheim-Vereins erfuhr, endete ein medienrechtliches Verfahren mit einem Vergleich.

Ein Zivilprozess gegen die Zeitung und die beiden Redakteure, die den Artikel mit der Falschmeldung geschrieben hatten, endete laut dem Linzer Anwalt ebenfalls mit einem Vergleich.

Außerdem habe die Zeitung, so der Rechtsvertreter, zugestimmt, sich mit 1.400 Euro an den Verfahrenskosten, die der Verein zu tragen hat, zu beteiligen.

Für Aufsehen hatte das Ganze deswegen gesorgt, weil gleich nach Veröffentlichung der Falschmeldung die Linzer FPÖ in einer Presseaussendung die nachrichtliche Großformat-Zeitung massiv angegriffen hatte: "Die Zeitung hat jegliche journalistische Sorgfaltspflicht völlig außer Acht gelassen."

Und in einem Interview mit der "BezirksRundschau" tobte der Linzer FPÖ-Stadtparteiobmann Markus Hein hinsichtlich der falsch recherchierten Meldung: "Das ist eine ganz miese Vorgehensweise (…). Deswegen werden wir sehr scharf vorgehen. Redakteure werden weinen, weil sie persönlich geklagt werden", kündigte er bereits im April schon in umstrittener Art und Weise an, dass der Studentenheim-Verein gegen die Zeitung und die Redakteure prozessieren werde.

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(ab)