Österreich

Familie gefoltert: 6 Jahre Haft für Prügelvater (33)

Heute Redaktion
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Der Pole musste am Landesgericht St. Pölten auf die Anklagebank
Der Pole musste am Landesgericht St. Pölten auf die Anklagebank
Bild: Erich Wessely

Heikler Prozess in St. Pölten: Ein 33-Jähriger hat laut Anklage über Jahre seine Gattin und sein Kind geschlagen und gequält - jetzt bekam er die Rechung dafür.

Als Unschuldslamm präsentierte sich ein 33-jähriger Familienvater am Landesgericht St. Pölten: „Das Kind habe ich niemals angerührt, der Frau vielleicht ab und zu ein paar Watschen gegeben."

Ganz anders stellte die Staatsanwaltschaft den Sachverhalt dar: Über Jahre soll der Pole aus dem Bezirk Tulln seiner Familie das Leben zur Hölle gemacht haben. Immer und immer wieder schlug er seine Gattin mit den Fäusten und mit einem Gürtel, quälte sie mit einem Messer. Auch das minderjährige Kind wurde mit Gewalt gezüchtigt. „Die Opfer konnten kein normales Leben mehr führen", meinte die Staatsanwältin.

Nach einem umfassenden Beweisverfahren sagte der Richter trocken zum Angeklagten: „Ihre Kontrollmechanismen funktionieren nicht." Der Richter verdonnerte den Prügelvater wegen forgesetzter Gewaltausübung, gefährlicher Drohung und Körperverletzung zu sechs Jahren unbedingter Haft. Das Urteil ist allerdings nicht rechtskräftig. (Lie)