Obertrum am See

Familie mysteriös vergiftet: Plötzlich ist alles anders

Eine Salzburger Familie, die am Montag mit rätselhaften Vergiftungssymptomen ins Spital gebracht werden musste, hatte offenbar Drogen konsumiert.

Roman Palman
Familie mysteriös vergiftet: Plötzlich ist alles anders
Die Rettungskräfte am Einsatzort in Obertrum, wo eine ganze Familie plötzlich Vergiftungserscheinungen zeigte. (22. April 2024)
Facebook / Freiwillige Feuerwehr Obertrum

Großeinsatz in Obertrum am See am Montag! Eine sechsköpfige Familie klagte beim Abendessen plötzlich über Schwindel und Übelkeit. Sofort wurden sie wegen ihrer Vergiftungssymptome in das Uniklinikum Salzburg eingeliefert.

Der erste Verdacht, ein Gasgebrechen, bewahrheitete sich nicht. Das Haus hat seit Jahren keinen Gasanschluss mehr. Das Gebäude wurde zwar von der angerückten Feuerwehr vorsorglich einmal komplett belüftet, die Ursache war aber nicht gefunden – "Heute" berichtete.

Auch die zweite Vermutung musste inzwischen verworfen werden. Weil die Beschwerden plötzlich während dem Verzehr von Palatschinken mit grüner Füllung – diese blieben halb aufgegessen auf dem Tisch zurück – aufgetreten waren, lag auch eine Verwechslung von Bärlauch mit einem giftigen "Doppelgänger" wie Maiglöckchen nahe. Eine solche hatte es erst vor einem Monat für ein Ehepaar in Niederösterreich tödlichen Ausgang genommen.

Zur Abklärung wurden auch die Palatschinken-Reste zur Untersuchung durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) nach Wien geschickt.

Die Feuerwehr war wegen eines vermuteten Gasgebrechens hinzugezogen worden, doch das Haus hat überhaupt keinen Anschluss.
Die Feuerwehr war wegen eines vermuteten Gasgebrechens hinzugezogen worden, doch das Haus hat überhaupt keinen Anschluss.
Facebook / Freiwillige Feuerwehr Obertrum

Drogen zur Vorspeise

Am Donnerstag folgte die überraschende Wende in dem mysteriösen Fall. Anhand der  Blutwerte ihrer Patienten konnten die Spitalsärzte zwar auch noch eine Kohlenmonoxidvergiftung ausschließen, doch stießen sie dabei auf etwas ganz anderes.

Wie die Salzburger Polizei gegenüber "Kronen Zeitung" und "SN" bestätigt, hatte die Familie offenbar zuvor kollektiv Drogen konsumiert. Bei vier erwachsenen Personen, der Älteste ist demnach 72 Jahre alt, waren erhöhte THC-Werte festgestellt worden. Das lässt auf Cannabis zur Vorspeise schließen.

Ob und wie das freiwillig geschah, ist noch völlig unklar. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, nur Fremdverschulden wird ausgeschlossen.

Ein Glück: Das ebenfalls ins Krankenhaus gebrachte, dreijährige Kind hatte als einziges keine Vergiftungssymptome gezeigt.

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    04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine sechsköpfige Familie in Obertrum am See wurde plötzlich beim Abendessen von Schwindel und Übelkeit befallen und ins Uniklinikum Salzburg eingeliefert
    • Nachdem der Verdacht auf ein Gasleck und eine Vergiftung durch Bärlauch ausgeschlossen wurden, stellte sich heraus, dass die Familie offenbar kollektiv Drogen konsumiert hatte, was zu den Symptomen führte
    • Ein dreijähriges Kind, das ebenfalls im Krankenhaus war, zeigte keine Vergiftungssymptome
    rcp
    Akt.