Wirtschaft

Familie Putz und das brutale Sparpaket

Heute Redaktion
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Zwei Milliarden Euro an zusätzlichen Einsparungen pro Jahr - das hat bisher noch keine Regierung geschafft. Fest steht, dass es einen Kahlschlag durch alle Bereiche geben wird. Heute zeigt auf, wie sich das Sparpaket auf betroffene Familien auswirken könnte.

Heute hat eine fiktive Rechnung erstellt, wie sich das Sparpaket auf Österreichs bekannteste Werbefamilie auswirken könnte. Die lustige Familie Putz wirbt seit 12 Jahren für das Möbelhaus Lutz.Bald hat sie aber nichts mehr zum Lachen. Denn Papa Putz macht sich Sorgen um das Familiensilber, das der Staat bald einfordern könnte. Sein Sohn Putzi muss einen Nebenjob zur Finanzierung des Studiums suchen.

Oma Putz wird jeden Pensions-Cent zweimal umdrehen. Und für Mama Putz rückt der Ruhestand in weite Ferne. Die Sorgen der Familie Putz werden uns wohl alle treffen. Denn die Regierung schlägt einen knallharten Sparkurs ein. Beim Streichkonzert "gibt es keine Tabus", sagt ein SP-Mann.Will man vor den Finanzmärkten als Sparefroh dastehen, muss man sich das Geld von überall herholen. Die Standpunkte der Parteien: Das tatsächliche Pensionsantrittsalter soll angehoben (ÖVP), Reiche sollen geschröpft werden (SPÖ). Das wird nicht reichen.

Viel Geld steckt in Strukturreformen. Doch die Umsetzung würde Jahre dauern.Für rasche Ergebnisse müssten Sozialleistungen gekürzt und Steuern erhöht werden. Im Parlament gab es bereits eine hitzige Debatte. FP-Chef Strache warnte vor einem "Belastungsturbo", Grünen-Chefin Glawischnig vor "Rasenmäher- Methoden". Das Budget 2012 wird am Freitag beschlossen - und soll schon im Frühjahr wieder aufgeschnürt werden.


Mama Linda Putz hatte sich nach der Geburt ihres Sohnes Putzi drei Jahre Auszeit genommen. Nun macht sie sich Sorgen, ob ihr die Zeit, die sie mit ihrem Sohn verbrachte, auch künftig auf die spätere Pension angerechnet wird.
Papa Max Putz wird sein Angespartes durchforsten. Er befürchtet, dass der Staat bald einen Anteil einfordern wird. Und wenn ihm dann auch noch die Beihilfe für das Studium seines Sohnes Putzi gestrichen wird … Sorgen, nichts als Sorgen!
Putzi Putz studiert Möbelkunde. Jetzt sollen Studiengebühren kommen. Die muss er dann selber zahlen, sagt Papa Putz. Also jobben. Dabei wollte er doch in Bestzeit fertig werden.
Oma Putz hat’s gut: Ihre Altersversorgung ist gesichert. Aber was ist, wenn ihre kleine Rente künftig nicht mehr an die Inflation angepasst wird? Sie kann ja jetzt schon ihrem Enkerl nur ab und zu etwas Geld zustecken.
Ixi, Putzis Freundin, arbeitet seit zwei Jahren in der Möbelbranche und verdient ganz gut. Sie wollte für eine gemeinsame Wohnung sparen. Wenn aber jetzt höhere Steuern kommen, geht sich das bei ihrem Gehalt nicht mehr aus.