Niederösterreich

Familie soll nach sechs Jahren in NÖ abgeschoben werden

Ein Ehepaar mit zwei Kindern steht kurz vor der Rückführung nach Aserbaidschan. Doch die Familie befürchtet Verfolgung und Gefängnis.

Clemens Pilz
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Abschiebung (Symbolbild)
Abschiebung (Symbolbild)
Bild: Reuters

Seit sechs Jahren leben die Studentin Shemsiyye Gasimov und ihr Ehemann Siyafar, ein Mechaniker, mit ihren beiden Kindern (12, 14) in Niederösterreich. Sie waren 2016 aus ihrer Heimat Aserbaidschan geflüchtet, weil Siyafar dort als Mitglied der oppositionellen "Aserbaidschanisch Demokratischen Partei" Gewalt und Drohungen ausgesetzt war. Doch nun droht der Familie die Abschiebung in das Land, dessen Präsident Ilham Alijew als einer der korruptesten Diktatoren der Welt gilt.

Denn die Gasimovs erhielten schon den dritten negativen Asylbescheid, somit steht eine Rückführung kurz bevor. Der "Kurier" berichtete die Begründung des Bundesverwaltungsgerichts: Die "Demokratische Partei Aserbaidschans" sei keine echte Oppositionspartei und ihre Mitglieder hätten keine Repressionen zu befürchten. Auch eine Gefährdung des Kindeswohls sei bei einer Rückführung nicht gegeben, denn den Kindern sei wegen ihrer Sprachkenntnisse der Schulbesuch im Herkunftsstaat nicht unzumutbar.

In Heimat droht Gefängnis

Für die Familie ist das unverständlich: "Ihre Heimat ist Österreich. Aserbaidschan kennen sie nicht mehr. Sie können nicht mal die Sprache", sagt Vater Siyafar über seine Söhne. Die Gasimovs konnten sich in Österreich rasch integrieren, sie sprechen gutes Deutsch, haben hier auch Freunde gefunden. Der Vater hat mehrere Jobzusagen als Mechaniker, die Söhne besuchen ein Gymnasium. Eine Rückkehr nach Aserbaidschan wäre für die Familie fatal, befürchtet Siyafar: "Sobald ich in Aserbaidschan bin, lande ich im Gefängnis."

Beschwerde beim VfGH

Die Gasimovs wollen nun beim Verfassungsgerichtshof Beschwerde gegen die Entscheidung einlegen. Es ist ihre letzte Chance auf ein Verbleiben in Österreich.

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