Coronavirus

Familienvater leugnet Corona trotz 85 Tagen in Klinik

Ein Mann lag rund drei Monate mit einer schweren Corona-Infektion in einer Münchner Klinik und kämpfte um sein Leben. Das Virus leugnet er weiterhin.

Nicolas Kubrak
Teilen
Seit zwei Jahren kämpfen Ärzte in Krankenhäusern um das Leben von Corona-Patienten. (Symbolbild)
Seit zwei Jahren kämpfen Ärzte in Krankenhäusern um das Leben von Corona-Patienten. (Symbolbild)
Getty Images

Die Münchner Klinik berichtet in der "Abendzeitung München" von einem 45-jährigen Familienvater, der wegen Corona drei Monate in Behandlung war, zweitweise sogar in Lebensgefahr schwebte. Doch auch nach seiner Entlassung glaubte er nicht an die Existenz des Virus.

Patient muss rasch beatmet werden

Alles begann am 20. August 2021. An diesem Tag spürte der Mann die ersten Corona-Symptome. Elf Tage später, am 31. August, landete er mit schwerster Atemnot in der Notaufnahme der Münchener Klinik. Zu diesem Zeitpunkt war sein PCR-Test, damals noch mit der Delta-Variante nachgewiesen, noch leicht positiv. 

Eine Woche später, am 7. September, verschlechterte sich der Zustand des Mannes dramatisch. Das Personal der Klinik leitete sofort die invasive Beatmung ein. Eine erhoffte Besserung seines Zustandes folgte nicht – er verschlechterte sich weiterhin. Als auch der Kreislauf des Mannes immer wieder absackte, entschieden sich die Ärzte für den Einsatz einer künstliche Lunge (ECMO-Gerät), mit dessen Hilfe der Patient weiteratmen konnte.

Thrombosen, Heilsteine und "letzte Salbung"

In den darauffolgenden Tagen war der Zustand des Familienvaters weiter instabil, die Lunge war stark angegriffen. Einige Tage später erlitt der Mann eine bakterielle Infektion, die Ärzte beschrieben seinen Zustand als "kritisch". Zu diesem Zeitpunkt legte seine Frau Heilsteine im Krankenzimmer aus, um ihren ums Leben kämpfenden Ehemann zu unterstützen. Auch sie äußerte der Klinik zufolge Zweifel an der Existenz des Coronavirus.

Die Heilsteine brachten nichts: Am 7. Oktober erlitt der 45-Jährige Thrombosen, sein Zustand war weiterhin äußerst kritisch. Am selben Tag bestellte die Frau einen Priester zur "letzten Salbung" ein.

Im Laufe der nächsten Tage begann sich der Zustand des Mannes zu bessern, am 18. Oktober konnte der Einsatz der künstlichen Lunge nach 35 Tagen beendet werden. Die Beatmung des Patienten, der unter anderem unter Panik und Schluckstörungen litt, lief aber weiter. Am 1. November konnten die Ärzte dann auch die Beatmung des Familienvaters beenden, zwei Tage später verlegten sie ihn in die Frühreha des Krankenhauses.

Die München Klinik in Schwabing.
Die München Klinik in Schwabing.
Florian Peljak / SZ-Photo / picturedesk.com

Kein "Danke", kein "Tschüss" und keine Impfung

Am 23. November, drei Monate nach Beginn der Corona-Infektion, war es dann soweit: Nach 85 Tagen im Krankenhaus wurde der 45-Jährige entlassen. Vielen hätte eine solche Achterbahnfahrt – der Mann schwebte schließlich in Lebensgefahr – die Augen geöffnet, aber der Familienvater gehört weiterhin nicht zu dieser Gruppe. "Dieser Patient verließ uns ohne Danke, ohne Tschüss", sagte ein Mitarbeiter der München Klinik gegenüber der "Abendzeitung München". Für das gesamte Team sei das nach rund drei Monaten Kampf "wie ein Schlag ins Gesicht" gewesen. Auch eine Impfung kam für den Corona-Leugner nach dem Krankenhausaufenthalt nicht in Frage.

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>20.09.2024: Stermann &amp; Grissemann: Streit mit Anke eskaliert im ORF.</strong> Die ORF-Satiresendung meldet sich wieder aus der Sommerpause zurück. Zu Gast sind unter anderem Anke Engelke und Bastian Pastewka. <a data-li-document-ref="120059944" href="https://www.heute.at/s/stermann-grissemann-streit-mit-anke-eskaliert-im-orf-120059944">Die ganze Story hier &gt;&gt;&gt;</a>
    20.09.2024: Stermann & Grissemann: Streit mit Anke eskaliert im ORF. Die ORF-Satiresendung meldet sich wieder aus der Sommerpause zurück. Zu Gast sind unter anderem Anke Engelke und Bastian Pastewka. Die ganze Story hier >>>
    Screenshot/ORF