Farewell, Jon Stewart: TV-Legende nahm Abschied

Im Februar hatte er seinen Abschied angekündigt, am gestrigen Donnerstag war es dann wirklich so weit: Jon Stewart moderierte zum letzten Mal die "Daily Show". Nach über fünfzehn Jahren satirischer Polit-Berichterstattung nahm Stewart seinen Hut. Unter anderem zollten ihm dabei Hillary Clinton und Bruce Springsteen Tribut.

Im Februar hatte er seinen Abschied angekündigt, am gestrigen Donnerstag war es dann wirklich so weit: Jon Stewart moderierte zum letzten Mal die "Daily Show". Nach über fünfzehn Jahren satirischer Polit-Berichterstattung nahm Stewart seinen Hut. Unter anderem zollten ihm dabei Hillary Clinton und Bruce Springsteen Tribut.

Per Video-Message spielte Hillary Clinton die Enttäuschte: "Gerade jetzt wo ich für das Präsidentenamt kandidiere. So ein Mist." Tatsächlich dürfte Stewarts Abgang allerdings Erleichterung bei vielen Politikern auslösen. Knapp eineinhalb Jahrzehnte lang waren weder Republikaner noch Demokraten vor ihm sicher, hatten sie doch weit mehr zu befürchten, als ein paar Gags auf ihre Kosten.

Unter Jon Stewart wandelte sich die Polit-Satire vom Comedy-Format zum unerlässlichen Beiwagerl der politischen Berichterstattung. Die Amerikaner sahen die "Daily Show" nicht mehr zu reinen Unterhaltungszwecken, sondern auch, um tiefere Einblicke in die Welt ihrer Entscheidungsträger zu erhalten. Jon Stewart wurde zum Meinungsmacher und gewann zunehmend an Einfluss.

Lob, Lacher, Politik

Nebenbei wuchsen auch zahlreiche, mittlerweile selbst im Rampenlicht stehende Comedians unter Stewarts Fittichen heran. So etwa Stephen Colbert, der, wie zahlreiche andere ehemalige Kollegen, an der Abschieds-Show teilnahm. "Du bist so gut in deinem Job, dass man sich grün und blau ärgern könnte," wandte sich Colbert an Stewart, "Jeder von uns, der das Glück hatte, mit dir zu arbeiten - und das kannst du später rausschneiden - jeder von uns ist besser in seinem Job, weil wir dir dabei zusehen konnten, wie du deinen gemacht hast. Und wir sind alle bessere Menschen, weil wir dich kennen. Du  bist ein großer Künstler und ein guter Mensch."

Wie es sich für die "Daily Show" gehört, standen aber nicht nur Abschiedsansprachen und beweihräuchernde Lobesreden auf dem Programm. Die erste TV-Debatte der republikanischen Präsidenschaftskanidaten - kurz vor der Show zu Ende gegangen - wurde mustergültig auseinandergenommen. Stewarts Nachfolger Trevor Noah erntete danach Lacher, als er mitten in der Show begann, das Studio auszumessen, und Bruce Springsteen sorgte mit seiner E Street Band für den musikalischen Ausklang. Eine TV-Ära ging am Donnerstag zu Ende. Farewell, Jon Stewart.