Mit über 160 Fahrrad-Polizisten waren im vergangene Jahr so viele wie noch nie unterwegs. Das zeigt sich auch in den Anzeigen und Organmandaten. 9.550 wurden vergangenes Jahr ausgestellt – ein neuer Rekord.
Besonders häufig werden Fußgänger ermahnt, die bei Rot über die Ampel gehen. Aber auch Fahrrad- oder Scooterfahrer übersehen das rote Licht gerne. Alleine 2.000 Anzeigen und Organmandate gab es dafür im Vorjahr, berichtet der "ORF Wien". Weitere häufige Vergehen sind Telefonieren während der Fahrt oder unzureichend ausgestattete Fahrräder.
Wer zur Fahrradpolizei will, muss vor Beginn der Ausbildung und dann einmal jährlich die Leistungsstufe beim Fitnesscheck schaffen. Auch die Fahrttechnik muss geschult werden, da sie sich sehr von zivilem Fahrverhalten unterscheidet und viel Übung erfordert.
Die Ausbildung dauert rund eine Woche. Begonnen wird mit Gleichgewichtsübungen, damit man sich an das Gerät und insbesondere die Klipp-Pedale gewöhnt. Als Fahrradpolizist muss man auch bergauf und bergab über Stiegen fahren, mit Gefühl über Gehsteigkanten kommen können und ein präzises Kurvenverhalten haben. Auch eine Fallschule gehört zur Ausbildung. Nach Absolvierung der Übungen erfolgt die Videoanalyse.
Weiters gibt es ein eigenes Modul namens "Einsatztaktik". Dort wird gelernt, wie man sich mit dem Rad bei einer Aufhaltung aufstellt, Distanz beim Einsatz von Pfefferspray gewinnt oder das Rad sogar zur Verteidigung einsetzen kann, wenn es erforderlich ist. Selbstverständlich lernen die Polizisten auch die Wartung und Reparatur des Fahrrades, zusätzlich gibt es eine E-Bike-Ausbildung. Einmal im Jahr muss man eine verpflichtende Fortbildung absolvieren.