Politik

Fast 109.000 Asyl-Anträge – Verfahren aber kürzer

Im vergangenen Jahr hat es in Österreich 108.781 Asylanträge gegeben. Laut Rechnungshof ist die Dauer der Verfahren aber deutlich gesunken.

Heute Redaktion
Flüchtlinge in Traiskirchen (Archivbild).
Flüchtlinge in Traiskirchen (Archivbild).
Thomas Lenger

Im Jahr 2022 wurden in Österreich 108.781 Asylanträge gestellt, wie das Innenministerium vergangene Woche bekannt gab. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, wo es nur 39.900 Ansuchen gab, "Heute" berichtete.

Der Rechnungshof hat das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl geprüft. Wie dabei herausgefunden wurde, ist die oft kritisierte lange Dauer von Asylverfahren in den letzten Jahren stark gesunken.

Früher dauerten Asylverfahren länger als 21 Monate

Bei der letzten RH-Prüfung hatte die durchschnittliche Verfahrensdauer mehr als 21 Monate betragen. Diese verkürzte sich bis Ende 2021 auf unter vier Monate. Allerdings stieg die Zahl der untergetauchten Personen dafür stark an – von etwa 2.000 im Jahr 2018 auf fast 8.000 im Jahr 2021.

Der Rechnungshof empfiehlt etwa die Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern zu verbessern, um Abschiebungen zu vermeiden.

Das dem Innenministerium unterstellte BFA entscheidet in erster Instanz darüber, wem der Asylstatus zuerkannt wird. Das BFA und das Innenministerium setzten von 15 Empfehlungen des Vorberichts aus dem Jahr 2019 neun zur Gänze und sechs teilweise um, berichtet die APA.

Karner zufrieden

Luft nach oben sieht der Rechnungshof in der Asylbehörde bei der Digitalisierung. Das BFA arbeitet seit 2021 an der Einführung der elektronischen Aktenführung, führt mangels Vollständigkeit der digitalen Akten aber weiterhin parallel Papierakten.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sieht den Weg des BFA durch den Rechnungshof-Bericht bestätigt. "Asylverfahren in Österreich werden konsequent, rasch und effizient geführt. Schnelle Entscheidungen sind nicht nur eine wesentliche Voraussetzung für ein glaubwürdiges Asylsystem, sondern auch ein Signal an jene, die das System missbrauchen wollen", wird er in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA zitiert.

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