Wien

Fast 6.000 Wienerinnen suchten Hilfe im Frauenzentrum

Das Frauenzentrum Wien bietet Wienerinnen kostenlose und vertrauliche Beratung. 2019 wurde es gegründet, bisher nutzen 5.996 Frauen das Angebot.

Louis Kraft
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Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) präsentiert die Bilanz nach zwei Jahren Wiener Frauenzentrum.
Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) präsentiert die Bilanz nach zwei Jahren Wiener Frauenzentrum.
PID/David Bohmann.

Das "Stadt Wien Frauenzentrum" in der Rathausstraße 2 (City) feiert seinen zweiten Geburtstag. Anlässlich des Jubiläums zog Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) nun Bilanz: Seit der Eröffnung 2019 fanden insgesamt 5.996 Beratungen statt (Zeitraum 1. August 2019 bis 31. Juli 2021). Die Hauptthemen in der Beratung waren Scheidung, Trennung und die Beratung zu Obsorge und Kontaktrecht.

"Die Bilanz nach zwei Jahren zeigt, dass wir mit der Einrichtung des 'Stadt Wien Frauenzentrums' einen richtigen und wichtigen Schritt gesetzt haben, um Frauen in Wien noch besser zu unterstützen", betont Gaal. "Im Frauenzentrum wird jede Frau unterstützt und ernst genommen. Gerade in schwierigen Situationen ist es wichtig, sofort zu handeln und Frauen mit Beratung zu helfen. In Wien gibt es eine Vielzahl an Angeboten, um Frauen in ihrem persönlichen Leben bestmöglich zu unterstützen und zu fördern – egal, ob es um eine Trennung, Beratung für Alleinerziehende oder Mehrfachbelastung geht: Die Beraterinnen im Frauenzentrum haben den Überblick und können schnell und unkompliziert an die richtige Stelle weitervermitteln", unterstreicht die Stadträtin.

Fast 6.000 Beratungen in zwei Jahren Frauenzentrum

Das Frauenzentrum wurde am 25. Juli 2019 eröffnet. Schon in der "Soft Opening"-Woche fanden viele Beratungen statt. Bis Ende Juli suchten Frauen 5.996 Mal im Frauenzentrum Rat.

Am häufigsten wurde telefonisch (Hotline: 01/408 70 66) beraten, insgesamt 4.921 Mal wurde zum Hörer gegriffen. Danach folgen Beratungen via E-Mail (663) und persönlich (412). 

Wenig überraschend wurde auch coronabedingt in den vergangenen zwölf Monaten am häufigsten telefoniert: Von 1. August 2020 bis 31. Juli 2021 gab es 2.791 Telefon-Beratungen und 441 E-Mail-Beratungen. Persönliche Termine gab es nur 91. Im Schnitt berieten die Mitarbeiterinnen des Frauenzentrums 277-mal pro Monat. 

Frauenzentrum bietet juristische, psychologische und sozialarbeiterische Hilfe

Für die jeweilige Klientin stehen juristische Beratung, psychologische und sozialarbeiterische Unterstützung, sowie das Vermitteln von Informationen über Rechte und Möglichkeiten und das Planen der nächsten Schritte im Vordergrund.
Bei Bedarf werden alle Beraterinnen – Juristinnen, Psychologinnen und Sozialarbeiterinnen – tätig und arbeiten im Team gemeinsam, jede Frau wird individuell beraten und betreut. Neben der Rechtsberatung, Sozialberatung und psychologischen Beratung nimmt das Frauenzentrum zusehends auch die Rolle einer Vermittlungsdrehscheibe für unterschiedliche Angebote für Frauen ein.

Gerade Frauen, die viele Problem-Situationen und Herausforderungen zugleich lösen müssen – die sich etwa gerade in Trennung oder Scheidung befinden oder die psychologische Entlastung brauchen, sollen vom Beratungsangebot im Frauenzentrum profitieren. Diese Gruppe stellt auch nach wie vor die Hauptzielgruppe für das Beratungsangebot dar.

Hauptthemen im Frauenzentrum: Trennung/Scheidung und Corona-Pandemie

Inhaltlich verzeichnet das Frauenzentrum im Jahr 2021 neben den weiterhin häufig nachgefragten Themen Trennung bzw. Scheidung (32 % aller Beratungskontakte) auch Unterhalt (8 % aller Beratungskontakte) sowie Obsorge und Kontaktrecht (8 % aller Beratungskontakte). Damit sind Fragen zu Trennung, Scheidung, Unterhalt, Obsorge und Kontaktrecht mit insgesamt 48 % an der Spitze der Beratungsthemen.

Dennoch habe sich die Bandbreite der nachgefragten Themen erweitert. Vor allem Fragen rund um die psychische Gesundheit, Geldprobleme, Information, Wohnen und Abklärung der sozialen Situation hätten sich verstärkt. Oft zeige sich im Rahmen der Beratungen auch die Komplexität der Fragestellungen. So gebe es immer wieder Klientinnen, deren Gewalterfahrungen im Laufe der Beratung im Frauenzentrum erstmals thematisiert werden. In solchen Fällen verweisen die Beraterinnen schnell und unkompliziert an die zuständigen Stellen, wie zum Beispiel den 24-h Frauennotruf der Stadt Wien oder den Frauenhaus-Notruf.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie wurden auch in der Beratung im Frauenzentrum sichtbar: Zu Beginn wurden vermehrt Anfragen hinsichtlich der Auswirkungen der Lockdowns auf Kontaktrecht und Obsorge verzeichnet, im Laufe der Pandemie dann zunehmend Anfragen betreffend psychische Gesundheit und finanzielle Notlagen oder Wohnen, sowie vermehrte Anfragen zu Trennung und Scheidung.

"Frauen und Wohnen" als Schwerpunkt im Oktober

Seit 2020 werden in Zusammenarbeit mit anderen Beratungsstellen Thementage mit speziellen Schwerpunkten im Frauenzentrum angeboten. Im Herbst 2021 wird der Schwerpunkt auf den Themen "Frauen und Wohnen" und "Frauen und Finanzielles" liegen: Am 20. Oktober ist ein Beratungsschwerpunkt rund um das Thema Wohnen in Kooperation mit der Wohnberatung Wien geplant: Wienerinnen können sich an diesem Tag telefonisch von Expertinnen der Wohnberatung Wien informieren lassen. Im November beraten Expertinnen des Frauenzentrums zum Beratungsschwerpunkt "Rund um’s Geld".

Kostenlose, anonyme und vertrauliche Beratung an fünf Tagen pro Woche

Das Frauenzentrum bietet als zentrale Beratungs– und Informationsstelle der Stadt Wien Frauen kostenlose Information und Erstberatung. Expertinnen helfen bei Fragen zu Scheidung, Obsorge, finanziellen oder psychischen Problemen oder informieren darüber, welche Beratungs- und Unterstützungsangebote es gibt. Geöffnet ist das Frauenzentrum in der Rathausstraße 2 (City) an fünf Tagen pro Woche: Montag bis Donnerstag sind die Expertinnen von 9 bis 17 Uhr erreichbar, am Freitag von 9 bis 16 Uhr. Unter der Nummer 01/408 70 66 ist das Frauenzentrum telefonisch erreichbar.

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