Die neue Weisung des Direktors des Gymnasiums Laa (Mistelbach) schmeckt nicht allen Schülern und Eltern: Um ungesundem Essen einen Riegel vorzuschieben, griff der Pädagoge zu deftigen Maßnahmen.
Mit einem Brief von delikatem Inhalt wandte sich BG/BRG Laa/Thaya-Direktor Thomas Jaretz diese Woche an rund 1.000 Eltern und 520 Schüler: Ab 1. Dezember ist das Verlassen des Schulgebäudes für Unterstufen-Schüler während der Unterrichtsszeit ausnahmslos verboten, auch am Nachmittag.
Keine Lieferdienste mehr
Damit will der Pädagoge verhindern, dass die Schüler in der rund halben Stunde Mittagspause zum Kebapstand in die Stadt flitzen.
Auch Speisen von Lieferdiensten wie Pizza und Co. dürfen in Zukunft nicht mehr verzehrt werden. „Das gelieferte Essen wird oft während des Unterrichtes bestellt. Und von einer schnellen Pizza vor dem Sportunterricht halte er nicht viel, so der Direktor. Er ersucht Eltern von Schülern, die am Nachmittag Sport, Werken oder Bildnerische Erziehung haben, eine Jause mitzugeben.
Vater nicht glücklich
Ein Vater ist damit nicht einverstanden: „Die Schule will den Kindern ernsthaft vorschreiben was sie zu essen haben und was nicht? Das geht einfach viel zu weit."
Mit der „Ausgangssperre" sind die Pläne des sportlichen Direktors aber noch nicht abgeschlossen: „Für die Oberstufe wollen wir ein ganzes Menü anbieten. Kommt das an, dann gibt es das auch für die Unterstufe."
Ob das gesunde Essen für die Kids schmackhaft ist, wird die Zukunft zeigen. Schulleiter Jaretz betont aber eindringlich: „Mir geht es nicht um Verbote, sondern rein um mehr Verantwortung fürs Essen."
J. Lielacher
(Lie)