Österreich

Fasten mit Herz

Heute Redaktion
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Bild: AP

Fasten heißt weniger essen. Das ist der erste Sinn des Wortes. Bei uns nehmen sich viele vor, in den kommenden vierzig Tagen der Fastenzeit wirklich weniger zu essen. Viele tun es aus gesundheitlichen Gründen. Sie versuchen, abzunehmen. Sie hoffen, dass der Blick auf die Waage etwas weniger belastend wird.

Ein Freund, der lange in Afrika tätig war, erzählte mit von einem Gespräch über Fasten mit afrikanischen Kollegen. Er meinte, er wolle in der Fastenzeit täglich nur zwei statt drei Mahlzeiten einnehmen. Woraufhin einige meinten, sie wären froh, wenn sie sich jeden Tag zwei Mahlzeiten leisten könnten.

Aber auch bei uns nimmt die Zahl derer zu, die jeden Cent anschauen müssen, den sie für das Essen ausgeben. Gute, gesunde und ausreichende Ernährung ist für viele Menschen in unserer heutigen Welt ein unerschwingliches Luxusgut. Es ist daher hoch an der Zeit, mit der Verschwendung und der Zerstörung von Lebensmitteln aufzuhören. Auch bei uns wächst das Bewusstsein, dass Lebensmittel nicht in den Müll, sondern auf den Tisch gehören. Projekte wie die Wiener Tafel oder das Le+O-Projekt der Caritas gemeinsam mit Wiener Pfarren tragen dazu bei, dass auch die Ärmsten einen gedeckten Tisch haben können.

Wer wirklich fastet, spürt den Hunger. Es tut gut, gelegentlich ein wenig mitzufühlen mit Kindern, die ständig den Hunger als Begleiter haben; zu ahnen, wie es Eltern geht, die ihren Kindern nicht genug zu essen geben können. Dann hilft uns das Fasten, das Herz für die anderen zu öffnen.

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