Österreich
Faulem Postler (21) droht Haft!
Ein Wahnsinn, was die alles tun müssen. Das ist ja nicht zu schaffen, verteidigt ein Linzer jetzt seinen Bruder (21), den Polizisten als den wohl faulsten Briefträger der Stadt Linz entlarvten: Wie exklusiv berichtet, verweigerte der junge Mann seine Arbeit, hortete mehr als 1000 Poststücke im Auto. Jetzt droht ihm sogar eine Haftstrafe!
Die Geschichte ist zum Schmunzeln - sie regt aber auch auf: Wie von Heute am Mittwoch exklusiv berichtet, stoppten Haider Autobahnpolizisten auf der Mühlkreisautobahn den Lehrabbrecher, der im Wagen der Tante unterwegs war: Als sie ins Innere des blauen Skoda blickten, traf sie fast der Schlag: Der junge Mann saß zwischen Bergen von Briefen, Werbeprospekten und auch behördlichen Sendungen. Die Erklärung für die merkwürdige Fracht lieferte der Aushilfspostler den Beamten sofort: Ich habe das nicht mehr geschafft, war einfach überfordert, legte er sofort eine Beichte ab.
Peinlich ist dieser Zwischenfall vor allem für die Post. Sprecher Stephan Fuchs meint: Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Er war ein Ferialpraktikant und muss jetzt wohl einsehen, dass der Zusteller-Job nichts für ihn ist. Das Dienstverhältnis mit der Post bestehe übrigens nicht mehr: Er selbst hat gegenüber einem Vertreter der Linzer Direktion gekündigt. Somit kann er auch dienstrechtlich nicht mehr belangt werden, erklärt Fuchs.
Sehr wohl interessieren wird sich für ihn allerdings die Staatsanwaltschaft: Die Autobahnpolizisten zeigten ihn wegen des Delikts Dauernde Sachentziehung (§ 135 StGB) an. Immerhin: Das Gesetz sieht bei dieser Tat eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder eine Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen vor. Übrigens: Die nicht zugestellten Postsendungen werden heute und morgen an die Betroffenen ausgeliefert. Robert Loy