Wien

Favoriten-Randale in Kirche "kein religiöses Motiv"

Dutzende Jugendliche randalierten Ende Oktober in einer Kirche in Wien-Favoriten. Ein religiöses Motiv kann laut Polizei nun ausgeschlossen werden.

Leo Stempfl
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0 Jugendliche sollen Donnerstagabend in die katholische Kirche St. Anton von Padua in Wien-Favoriten eingedrungen sein und dort randaliert haben.
0 Jugendliche sollen Donnerstagabend in die katholische Kirche St. Anton von Padua in Wien-Favoriten eingedrungen sein und dort randaliert haben.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Ende Oktober randalierten duzende Jugendliche in der St. Anton Kirche in Wien-Favoriten. In Medien stieg die Zahl der Randalierer prompt auf 50 türkische Staatsbürger, "Allahu akbar" Rufe sollen ertönt sein, der Verfassungsschutz ging von einem islamistischen Motiv aus.

Spekulationen, die sich nicht erhärtet haben, wie ein Polizeisprecher "Radio Wien" bestätigt. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung habe die Videos der Überwachungskamera nun ausgewertet, zehn Jugendliche wurden ausgeforscht, neun davon bereits einvernommen.

Multikulturelle Gruppe

"Aufgrund der durchgeführten Vernehmungen deutet derzeit nichts auf ein religiöses oder politisches Motiv hin. Es dürfte eine multikulturelle Gruppe (Österreich, Kroatien, Rumänien, Serbien, etc.) sein, die laut derzeitigem Ermittlungsstand nur aufgrund des jugendlichen Leichtsinns in der Kirche aufgeschlagen hat", so ein Polizeisprecher.

Jugendlicher Leichtsinn also, aus welchem heraus die Beteiligten gegen Bänke und Beichtstühle traten, der stellvertretende Pfarrer alarmierte daraufhin die Polizei. Als diese eintraf, waren die Jugendlichen jedoch bereits weg.

Die anfänglichen Verdächtigen entstanden aus dem Umstand, dass wenige Stunden zuvor am nahegelegenen Reumannplatz rund zwanzig Personen (überwiegend Syrer und Afghanen) Pyrotechnik zündeten und religiöse Parolen skandierten. "Laut den Ermittlern konnte kein Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen festgestellt werden", so der Polizeisprecher.