Österreich

Favoritner können ab 1. Juni Pickerl beantragen

Ab 4. September bekommt Favoriten flächendeckend eine Kurzparkzone. Damit ist der 10. Bezirk wienweit der 17. Bezirk, der das Parkpickerl einführt.

Heute Redaktion
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Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne): "Mit dem Parkpickerl sinkt die Lärmbelastung, die Lebens- und Luftqualität steigt."
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne): "Mit dem Parkpickerl sinkt die Lärmbelastung, die Lebens- und Luftqualität steigt."
Bild: Sabine Hertel

17 von 23 Wiener Bezirken werden ab Herbst das Parkpickerl haben. Am 4. September führt Favoriten – und damit die bevölkerungsmäßig viertgrößte Stadt Österreichs – flächendeckend eine Kurzparkzone ein. Praktisch: Zwei Tage vorher soll die Inbetriebnahme der U1-Verlängerung bis Oberlaa starten.

"Die Parkraumbewirtschaftung in Wien ist eine lange Erfolgsgeschichte", sagt Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) und betont die Vorteile: "Die Lärmbelastung sinkt, der Verkehr wird weniger, die Lebens- und Luftqualität steigt."

Nicht nur die zeitgleiche Verlängerung der U1 ist geplant. Zusätzlich sollen Intervallverdichtungen von S60 und S7 kommen. "Die Verhandlungen sind weit gediehen", sagt Vassilakou. "Es wird mehr Platz für Favoriten geben", freut sich Bezirkschefin Hermine Mospointner (SPÖ). "In Favoriten sind 65.000 Pkw gemeldet und täglich pendeln mehr als 200.000 ein. Die Kurzparkzone lenkt den Verkehr in verträgliche Bahnen, die Favoritnerinnen und Favoritner werden schneller einen Parkplatz finden und der gesamte Bezirk wird von weniger Lärm und besserer Luft profitieren", so Mospointner. Und: "Derzeit ist der Stellplatzdruck groß – vor allem in Innerfavoriten."

Antrag ab 1. Juni möglich

Ab 1. Juni können alle Favoritner mit Hauptwohnsitz im Bezirk das Parkpickerl beantragen – entweder online unter www.parkpickerl.wien.at oder persönlich am Bezirksamt.

Kurzparkzone von 9 bis 19 Uhr

Die Kurzparkzone wird in Favoriten - wie in den anderen Wiener Bezirken außerhalb des Gürtels (ausgenommen der Stadthallen-Zone im 15. Bezirk) - von Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr gelten. Das Parken ist mit Parkschein oder Handy-Parken maximal drei Stunden möglich. Mit Parkpickerl können Bewohner zeitlich unbegrenzt parken und auch die angrenzende Überlappungszone im 12. Bezirk nützen.

In den durch Verkehrszeichen ausgewiesenen Geschäftsstraßen gilt die Kurzparkzone mit einer Parkdauer von 1,5 Stunden von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr und am Samstag von 8 bis 12 Uhr. Bewohner können hier mit Parkpickerl und Parkscheibe ebenfalls 1,5 Stunden parken.

Park & Ride-Stellplätze

Geplant sind auch Park & Ride-Stellplätze: 620 Stück werden An der Kuhtrift zur Verfügung gestellt, weitere 150 P & R-Plätze sind in Neulaa geplant. Auch bezüglich der Filmteichstraße laufen Gespräche. Und: Die Therme Wien wird rund 200 Plätze pro Tag in der Garage fürs Pendler-Parken zur Verfügung stellen. Und: Infos über freie Garagenplätze gibt es auf www.parkplatzboerse.wien.at.

Pendler können auf U1 umsteigen

Für Pendler "wird es ab September auch eine ganze Reihe an Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr geben und damit sehr gute Umsteigemöglichkeiten in die schnelle U-Bahn", sagt Vassilakou. Die Verlängerung der U1 bis Oberlaa bringt fünf neue Stationen. Mit einer Strecke von über 19 Kilometern wird die U1 dann die längste U-Bahn der Stadt sein. Die Intervalle zur Morgenspitze werden weiterhin 2:30 Minuten betragen, untertags 3:45 Minuten und in der Stoßzeit am späten Nachmittag 3 Minuten. Jeder zweite Zug fährt nach Oberlaa, die anderen bis Alaudagasse.

Eine Kampagne mit Flugblättern wird rund 60.000 Haushalte informieren.

Opposition übt Kritik

"Anstatt an Teillösungen und Nachbesserungen zu arbeiten, sollte die Stadt endlich ein Gesamtkonzept für Wien entwickeln", fordert Neos-Wien-Verkehrssprecherin Bettina Emmerling und kritisiert den "Fleckerlteppich für die Parkraumbewirtschaftung in Wien".

Die ÖVP Wien kritisiert ein "fehlgeleitetes System", fordert ein neues Konzept. "Mit klugen Anrainerparkmodellen hätte man gezielt Erleichterungen schaffen können", sagt Nico Marchetti, Klubobmann der ÖVP Favoriten.