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Faymann: Hochwasser-Schäden geringer als 2002

Heute Redaktion
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Das Ausmaß der durch das jüngste Hochwasser verursachten Schäden könnte nach ersten Schätzungen geringer ausfallen als beim "Jahrhunderthochwasser" 2002. Das sagte Bundeskanzler Werner Faymann am Mittwoch im Nationalrat. Er kündigte außerdem weitere Investitionen in den Hochwasserschutz an.

Das Ausmaß der durch das jüngste Hochwasser verursachten Schäden könnte nach ersten Schätzungen geringer ausfallen als beim "Jahrhunderthochwasser" 2002. Das sagte Bundeskanzler Werner Faymann am Mittwoch im Nationalrat. Er kündigte außerdem weitere Investitionen in den Hochwasserschutz an.

Genaue Erhebungen zu den aktuellen Schäden seien allerdings erst in den nächsten Wochen möglich. Das geringere Schadensausmaß führte Faymann auf die Hochwasser-Schutzmaßnahmen der letzten Jahre zurück.

"Seit 2007 hat der Bund eine Milliarde Euro, z.B. für den mobilen Hochwasserschutz, investiert - eine gerechtfertigte Investition", so der Kanzler.

Faymann kündigte überdies weitere Investitionen in den Hochwasserschutz an. Eine Milliarde Euro werde  man in den nächsten Jahren werden wieder investieren müssen. Als Soforthilfe werden den Feuerwehren außerdem 95 Millionen zur Anschaffung für Geräte zur Verfügung gestellt. Kommende Woche werde sich das Parlament mit einer 15a-Vereinbarung auseinandersetzen, die 255 Millionen Euro für den Hochwasserschutz an der Donau vorsehe.

Mittel von EU und Katastrophenfonds

Auch Vizekanzler Michael Spindelegger versicherte, dass man ausreichende finanzielle Mittel im Katastrophenfonds zur Verfügung halte. Zudem werde man sich an die EU um Mittel aus dem Solidaritätsfonds wenden, dies auch mit den anderen Staaten innerhalb der Donauraumstrategie.

Vertreter aller Fraktionen überboten einander am Mittwoch im Nationalrat in Dankesreden an die Helfer, die Koalition sicherte zu, dass finanziell niemand in Stich gelassen werde. Kritik der Opposition gab es am mangelnden Hochwasserschutz sowie seitens der Parteien rechts der Mitte an fehlenden Hilfszusagen der EU.

Aufräumarbeiten gehen zügig voran

Die beispielsweise vom Hochwasser verursachten Schäden an Oberösterreichs Straßen sind laut dem zuständigen LH-Stv. Franz Hiesl voraussichtlich etwa halb so hoch wie nach der Flutkatastrophe 2002. Damals kostete die Sanierung rund 63,5 Mio. Euro, erklärte er am Mittwoch. Die Gerüchte, man habe Orte volllaufen lassen, um andere zu schützen, hält Hiesl für "ein Märchen".

"Das hat es immer gegeben, weil die Leute unbedingt einen Schuldigen brauchen", kommentierte er die . Mehrere Bürgermeister aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung üben im Zusammenhang mit dem Hochwasser heftige Kritik und überlegen eine Klage gegen Unbekannt. Sie vermuten, dass die Kraftwerksbetreiber bestimmte Orte geflutet hätten, um Linz und das Machland - weiter unten an der Donau - zu schützen.

Die in Niederösterreich schreiten ebenfalls zügig voran: Das Bundesheer beendete seinen Einsatz in der Wachau. Der Schwerpunkt würde sich nun nach Kritzendorf (Klosterneuburg) und Hainburg verlagern, wo es noch viel Arbeit gebe.