Politik
Faymann ortet "Panik" bei griechischer Regierung
SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann ist nicht überzeugt von dem geplanten Referendum in Griechenland über die Sparmaßnahmen. Zumal der griechische Premier Alexis Tsipras dem Volk empfohlen hat, dagegen zu stimmen. Faymann sieht große Not auf die Hellenen zukommen.
SPÖ-Bundeskanzler ist nicht überzeugt von dem geplanten Referendum in Griechenland über die Sparmaßnahmen. Zumal der griechische Premier Alexis Tsipras dem Volk empfohlen hat, dagegen zu stimmen. Faymann sieht große Not auf die Hellenen zukommen.
Die Notkredite der Europäischen Zentralbank werden nicht ewig weiterfließen, so Bundeskanzler Faymann in der ORF-Pressestunde am Sonntag. Auch wenn die am Sonntag entschieden hat, die Notkredite im aktuellen Umfang von 90 Mrd. Euro aufrechtzuerhalten. Mit Hilfe dieser ELA-Kredite verfügen die griechischen Geldinstitute über das nötige Geld, damit die Bevölkerung an den Bankomaten überhaupt noch abheben kann.
Referendum in "Panik gesetzt"
Die für nächsten Sonntag vorgesehene Volksabstimmung stößt bei Faymann auf keine Freude. Seiner Ansicht nach ist das Referendum in "Panik gesetzt" worden. Vor allem die Empfehlung von Tsipras, gegen die von den Gläubigern geforderten Reformen zu stimmen, hält der Kanzler für problematisch.
"Tür ist bis Dienstag offen"
Faymann hat am Vormittag mit einigen EU-Playern, darunter mit seiner deutschen Amtskollegin Angela Merkel, telefoniert. Es gehe darum, "die letzten Stunden zu nützen". Griechenland habe die Verhandlungen verlassen, es sei an ihnen zurückzukehren. "Die Tür ist bis Dienstag offen", so Faymann. Aber eine Zustimmung Athens zu einem Hilfsprogramm sei unausweichlich.
Andernfalls müsse sich Tsipras Geld woanders beschaffen. Er müsse überlegen, wo er Geld herbekommt. In Faymanns Augen trifft das Finanzdesaster vor allem die kleinen Leute, die Ärmsten, "die nicht wissen, mit welchem Geld sie einkaufen sollen".
Folgen für Österreich
Was eine Staatspleite der Hellenen für Österreich bedeutet, kann Faymann noch nicht abschätzen. Die Republik könnte vier Milliarden Euro verlieren, oder "auch deutlich weniger", so der Kanzler.