Politik

Faymann und Bucher lieferten sich Schreiduell

Heute Redaktion
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Kaum Inhalte, viel Emotionen - so verlief das ORF-TV-Duell zwischen Werner Faymann (SPÖ) und Josef Bucher (BZÖ). Wild zu ging es bei den Themen Hypo und Pensionen.

Der erste Auftritt des Bundeskanzlers in einem ORF-Wahlduell verlief auf eher bescheidenem Niveau. Zunächst startete die Konfrontation respektvoll, gar langweilig. Fragen wurden von beiden Spitzenkandidaten nur am Rande beantwortet, wenn überhaupt. Im Vordergrund standen lautstarke und inhaltslose Schreiduelle, wie bei der Verantwortung über die Hypo-Pleitebank.

Als "größte Lüge der Zweiten Republik" bezeichnete Bucher den Vorwurf Faymanns, dass das BZÖ für die Pleite mitverantwortlich sei. Bucher: "Wir wollen einen U-Ausschuss, die SPÖ lehnt ab. Für Faymann eine Provokation. "Ihre Ahnungslosigkeit ist atemberaubend", setzte der Kanzler zur Wutrede an. 20 Mrd. Euro Haftungen habe schließlich Bucher damals übernommen und "Sie haben nicht einmal den Chrakter, heute zu sagen, dass die FPÖ Kärnten - das war damals Ihre Familie mitverantwortlich ist. Der Josef Pröll ist nicht von meiner Partei, aber er hatte keine andere Wahl, als die Verantwortung für die Charakterlosigkeit zu übernehmen.".Der Wähler wurde durch die Darbietung der beiden "Kampfhähne" kaum schlauer. Einig waren sich die beiden nur, dass so etwas, wie die Hypo-Pleite nicht noch einmal passieren soll - ein Wunder, wenn es anders gewesen wäre. Es war der Tiefpunkt einer ohnehin politisch seichten Diskussionsrunde.

Eine der wenigen klaren Aussagen kam vom derzeitigen Bundeskanzler. "Es wird keine Pensionsreform in der nächsten Legislaturperiode geben, nur eine Erhöhung des faktischen Pensionsalters", erklärte Faymann, nachdem Moderatorin Ingrid Thurnherr nicht mehr aufhören wollte zu bohren.

Bucher brachte wie immer seine Idee vom einheitlichen Pensionssystem mit nur einer Kasse. Bucher: "Sie haben Pensionisten das Geld genommen und den Banken gegeben". Faymanns Konter: "Es gibt niemanden in Europa, der ein so verlässliches Pensionssystem hat wie wir".

Am Rande streifte man auch das Thema Bildung. Bucher zählte die bekannten Baustellen auf. Außerdem: "Auf unserer Agenda steht: Entpolitisierung der Schule. Wenn wir diesen Punkt durchsetzen, hätte wir schon viel erreicht." Wie ein BZÖ-Schulmodell aussehen würde, blieb der Parteichef aber schuldig. Eine der vielen unbeantworteten Fragen dieses Abends.

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