Politik

Faymann wirbt für die "rote Lokomotive"

Heute Redaktion
Teilen

Bei allen Parteien geht der Wahlkampf in die heiße Schlußphase. So auch bei der SPÖ: Am Freitagabend wurde ihre Wahlkampfabschluss-Veranstaltung ganz der Warnung vor Schwarz-Blau gewidmet. Bundeskanzler Werner Faymann und Wiens Bürgermeister Michael Häupl appellierten vor rund 1.000 Interessierten, dass sie unter anderem einen Abbau von Arbeitnehmerrechten verhindern wollen: "Wir müssen dafür sorgen, dass die Lokomotive rot ist".

Bei allen Parteien geht der Wahlkampf in die heiße Schlußphase. So auch bei der SPÖ: Am Freitagabend wurde ihre Wahlkampfabschluss-Veranstaltung ganz der Warnung vor Schwarz-Blau gewidmet. Bundeskanzler Werner Faymann und Wiens Bürgermeister Michael Häupl appellierten vor rund 1.000 Interessierten, dass sie unter anderem einen Abbau von Arbeitnehmerrechten verhindern wollen: "Wir müssen dafür sorgen, dass die Lokomotive rot ist".

Doch statt nur ihre Stärken aufzuzählen, nahm die SPÖ ausschließlich die ÖVP ins Visier. Nicht einmal die Freiheitlichen fanden in den Ansprachen Erwähnung. "Die Partei hat für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für Menschen mit kleinen Einkommen einfach nichts übrig", attestierte Faymann dem Koalitionspartner ÖVP und prangerte an, dass Vizekanzler Michael Spindelegger sogar ein Mindestlohn von 1.500 Euro zuviel sei. Auch die maximale tägliche Arbeitszeit auf zwölf Stunden auszudehnen, das die ÖVP unterstützt wurde von Faymann vehement abgelehnt.

Häupl wettert gegen ÖVP

Bürgermeister Häupl belustigte sich über eine der ÖVP zugeschriebene, allerdings anonyme Werbeaktion gegen die Faymann-Steuern, in der unter anderem davor gewarnt wird, dass die SPÖ Abgaben an Erinnerungen von den Großeltern plane: "Für wie deppert halten sie die Leute?" fragte der Stadtchef. Überhaupt hat Häupl kein Problem damit, dass der Kanzler etwa Finanztransaktionssteuer oder Millionärssteuer bewirbt: "Wer hat etwas gegen die Faymann-Steuern. Kein Mensch."

Der ÖVP hielt der Bürgermeister vor, keinerlei Interessen für die Arbeitnehmer zu entwickeln, wie sie schon unter Schwarz-Blau bewiesen habe. Folgerichtig meinte Häupl: "Wer die christliche Soziallehre ernst nimmt, kann nicht ÖVP wählen, sondern muss die Sozialdemokratie wählen."

Wenig gefallen hat dem Bürgermeister, dass es sich - wie schon in Deutschland - im Wahlkampf viel zu viel um Äußerlichkeiten und viel zu wenig um Inhalte gedreht habe: "Es ist nicht wichtig, wer schöner ist - wobei, das hätte er auch gewonnen", so Häupl in Richtung Faymann. Noch einmal auf den Arm genommen wurde Spindelegger wegen seiner Wanderungen im Puls4-Studio während seines Duells mit Faymann: "Aus einem alten neoliberalen Gaul lässt sich kein jugendlicher Lipizzaner ziehen."

Die Stimmung war am Freitagabend wohlwollend, auch Standing Ovations kamen nicht zu kurz. Noch größeren Applaus gab es für Nationalratspräsidentin , die nach der Diagnose ihrer Krebs-Erkrankung langsam wieder in den politischen Alltag zurückkehrt.

;