Österreich

Feier für "Geburtsstunde" der Sozialdemokratie

Genau vor 150 Jahren, am 8. Dezember 1867, wurde der erste Arbeiterbildungsverein gegründet. Die SPÖ feierte diesen Geburtstag.

Heute Redaktion
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Bürgermeister Michael Häupl, SPÖ-Bundesvorsitzender Christian Kern und Bundespräsident a. D. Heinz Fischer kamen am Freitag in den Mariahilfer Stadtsaal. Der Anlass: Die Sozialdemokratie feierte heute, am 8. Dezember, 150 Jahre Arbeiterbildungsbewegung. Rund 500 Gäste feierten die Gründung des ersten Arbeiterbildungsvereins in Gumpendorf am 8. Dezember 1867. Gerade in einer rechts-konservativen Regierung sei Bildung besonders wichtig, betonte SPÖ-Bundesvorsitzender und Bundeskanzler Christian Kern in Hinblick auf die kommende Regierung: "Schwarz-Blau will die Bildung nur den Kindern der Elite ermöglichen, während wir die Bildung allen ermöglichen wollen. Wir sind die Antithese zu Schwarz-Blau."

Kern kritisiert Pläne für 12-Stunden-Tag

Und: "Die Uhren werden auf vor 1968 vorgedreht. Das Gesellschaftsbild, das von Schwarz-Blau gezeichnet wird, ist eines der Vergangenheit", warnte Kern. "Einige wenige werden unglaubliches Vermögen schöpfen, während die anderen die Rechnung dafür bezahlen werden. Genau das gilt es zu verhindern, das ist die sozialdemokratische Grundidee." Kern kritisierte die schwarz-blauen Pläne für einen 12-Stunden-Tag als enorme Verschlechterung für die Arbeitnehmer und Arbeiter.

Häupl: "Wir sind ein roter Phönix"

Bürgermeister Michael Häupl hielt in seinem Plädoyer fest: "Die schwarz-blaue Regierung nutzt die Macht, um in die Sphären zurückzukehren, in denen sie sich wohl fühlt, nämlich vor das Jahr 1968. Ich erwarte mit der kommenden Regierung eine 'Trumpisierung'." Häupl kritisierte die exklusive Bildungspolitik der Konservativen. Diese wüssten zwar von der Sozialdemokratie, wie fortschrittliche Bildungskonzepte aussähen, würden diese aber nur den katholischen Bildungseinrichtungen vorbehalten. "Für Schwarz-Blau geht es um eines: Wie halte ich Proletenkinder von Bildung fern?", kritisierte Wiens Bürgermeister die Pläne unter ÖVP-Chef Kurz und FPÖ-Chef Strache. Und: "Wir sind ein roter Phönix. Daran müssen wir auch in dunklen Stunden wie unter einer schwarz-blauen Regierung denken. Wir kommen wieder", so Häupl in seinem Abschlussplädoyer. SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek betonte: "Die Arbeiterbildungsvereine leisteten einen erheblichen Beitrag für eine gerechtere Gesellschaft – und dieses Ziel ist immer noch aktuell."

"Geburtsstunde" der Sozialdemokratie vor 150 Jahren

Der Gastgeber der Matinee war Gemeinderat und SPÖ-Bildungsvorsitzender Ernst Woller, er erinnerte: "Vor 150 Jahren war die Geburtsstunde der Arbeiterbildungsbewegung und somit die Geburtsstunde der Sozialdemokratie." Viele folgten der Einladung – darunter Finanzstadträtin Renate Brauner, Landtagspräsident Harry Kopietz, SPÖ-Klubobmann im Nationalrat Andreas Schieder, Mariahilfs Bezirkschef Markus Rumelhart, die SPÖ-Wien-Landesparteisekretärin Gemeinderätin Sybille Straubinger, der Bundesgeschäftsführer der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen Willi Mernyi, die Geschäftsführerin des VÖGB Sabine Letz, die ehemaligen Minister Hilde Havlicek, Lore Hostasch und Erwin Lanc, der frühere Finanzstadtrat Sepp Rieder, Holocaust-Überlebender Rudi Gelbard sowie zahlreiche Nationalrats- und Landtags-Abgeordnete.

Das Dr.-Karl-Renner-Institut organisierte die Matinee gemeinsam mit der SPÖ Bildung, der SPÖ Wiener Bildung und dem VÖGB (Verein österreichischer gewerkschaftlicher Bildung). (gem)