Nach einem Schicksalsschlag schlug Gerald T. plötzlich zu. "Meine Mutter liegt am Boden, ich habe sie mit einer Hantel erschlagen", wimmerte er am 16. Februar mit zittriger Stimme in den Notruf. "Bitte was?", japste der Beamte am anderen Ende der Leitung, wir berichteten.
Zuvor hatte der 58-jährige Anrufer völlig ohne Vorwarnung seine Mutter in seiner Meidlinger Wohnung von hinten attackiert und der 83-Jährigen mehrmals auf den Kopf geschlagen – sie verstarb später im Spital an einer Hirnblutung.
"Ich war aufgewühlt und zornig", soll er zu Beamten im Verhör gesagt haben. Die Mutter habe Mitschuld am Selbstmord seines Bruders, der sich wenige Monate zuvor von einem Hochhaus gestürzt hatte. Danach schlitterte der Wiener in eine Depression.
Suizidgedanken? Holen Sie sich Hilfe, es gibt sie.
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Wenn Sie unter Selbstmord-Gedanken oder Depressionen leiden, dann kontaktieren Sie die Telefonseelsorge unter der Nummer 142
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Doch warum der ansonsten ruhige Feinmechaniker an jenem Tag plötzlich ausrastete und zur Hantel griff, konnte selbst der Gerichtspsychiater am Mittwoch nicht zur Ganze erklären. Wegen seiner psychotischen Depression attestierte er ihm aber "Gefährlichkeit" und empfahl die Einweisung in eine Anstalt, die Geschworenen folgten am Nachmittag. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.