Österreich

TV gepfändet: Wienerin zahlt für fremde Frau 665 €

Heute Redaktion
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Wienerin zahlt für Sabine M. 665 Euro Schulden.
Wienerin zahlt für Sabine M. 665 Euro Schulden.
Bild: privat

Eine 49-Jährige las vom Schicksal der Sabine M. (45), öffnete Herz und Brieftasche und überwies 663,81 € an den Anwalt des Gläubigers. Sabine M.s Fernseher dürfte gerettet sein.

Eigentlich sollte man die gebürtige Niederösterreicherin vor den Vorhang holen, doch die jetzt in Wien berufstätigte 49-Jährige bleibt bescheiden, will nur erklären, warum sie für eine fremde Frau 663,81 plus 1,50 € Überweisungskosten (also in Summe 665,31 Euro) übernommen hat.

„Als ich den „Heute"-Artikel gelesen habe, habe ich mit Frau M. mitgelitten und mitgefühlt. Ich hatte Anfang der 90er-Jahre das fragliche Vergnügen mit einem Exekutor. Ich war Anfang 20, verlor meinen Job, ging zum Arzt, musste aber sofort ins Spital. Ich war übers Wochenende nicht versichert und wurde trotz aller Bemühungen nicht rückversichert. Also musste ich 25.000 Schilling (Anm.: über 1.800 Euro ohne inflationäre Bereinigung) beinhart zahlen. Und nein, ich bin nicht reich, sondern nur eine ganz normale Bürgerin."



Schuldnerin ist baff

Sabine M. ist baff ob soviel Edelmut und hofft, dass nun der Versteigerungstermin am 14. März hinfällig ist und sie auch (oder besser gesagt vor allem) ihren gepfändeten Laptop zurückbekommt. „Ich brauche meinen Laptop, weiss aber nicht, ob und wann ich ihn bekomme, weil mir überhaupt keine Auskunft erteilt wird. Und mit dem Gerichtsvollzieher bin ich ohnedies nicht sehr eng, der sagt mir auch nichts." Sabine M. empfindet den Fall und vor allem den Umgang mit ihr dubios, hat die Causa jetzt auch der Arbeiterkammer NÖ übergeben.

Wie berichtet war der zehn Jahre alte Fernseher und der Laptop von Sabine M. vom Bezirksgericht Hollabrunn gepfändet worden. Grund: Eine offene Kabel Plus-Rechnung. (Lie)