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Fernsehteam irrtümlich in Auschwitz eingeschlossen

Heute Redaktion
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Bild: AP

Bange Stunden hat ein italienisches Fernsehteam im ehemaligen Konzentrationslager von Auschwitz durchlebt. Anlässlich zum 70. Jahrestag der Befreiung des Nazi-Vernichtungslagers wurden die Journalisten im Lager eingesperrt und mussten mehrere Stunden in der eisigen Kälte aushaaren.

Mit dem Team des Fernsehsenders "Canale 5" wurde auch der Präsident der jüdischen Gemeinschaft in Italien, Riccardo Pacifici, sowie der Sprecher der jüdischen Gemeinschaft in Rom, Fabio Perugia, eingesperrt. Wenige Stunden zuvor hatte im Vernichtungslager eine Gedenkveranstaltung vor 15 Staats- und Regierungschefs, 50 Delegationen und 4.000 Gästen stattgefunden.
Nach Ende der für das Programm "Matrix" geplanten Live-Sendung, die im KZ-Lager aufgenommen wurde, bemerkte die Gruppe aus fünf Italienern, dass alle Tore geschlossen worden waren. "Wir haben vergebens gerufen und vor den Video-Überwachungsanlagen geschrien. Inzwischen ist es immer kälter geworden", berichtete Pacifici.
Als die Gruppe versuchte, durch ein offenes Fenster in eine Baracke des Lagers einzudringen, wurde das Alarmsystem ausgelöst. Daraufhin kam die Polizei, die die fünf Italiener festnahm. Über dreieinhalb Stunden lang wurden sie befragt. "Eine absurde Situation", kommentierte Pacifici. Erst am Mittwochnachmittag konnten sie den Flug nach Rom nehmen.