Wien

Ferrari, Villa, Luxusleben: 7 Jahre Haft für Drogenbaron

Er soll Plantagen mit Cannabis betrieben haben und einer Suchtmittelbande angehört haben. Nun wurde der Serbe (40) zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Heute Redaktion
Trotz Energiekrise ein Geschäft: Hanfanbau, wie hier in Wien-Hernals, wo Wiener Polizisten diese Anlage entdeckten.
Trotz Energiekrise ein Geschäft: Hanfanbau, wie hier in Wien-Hernals, wo Wiener Polizisten diese Anlage entdeckten.
LPD Wien

Eine schöne Villa, ein Ferrari und eine Reihe von kostbaren Uhren: Gleich zu Beginn der Verhandlung am Wiener Landesgericht wurden vom Staatsanwalt Bilder aus dem Luxusleben des Angeklagten gezeigt. Rund um Wien soll der Angeklagte mehrere Cannabis-Plantagen mit einem Gesamtertrag von 523 Kilo Cannabis betrieben haben. Der Verdächtige soll sich um den Ablauf und die Finanzierung der Anlagen gekümmert haben, so die Anklage. 

Die Produktion lief angeblich sehr professionell ab. Auch der Staatsanwalt fand, besser könnte man es eigentlich nicht machen: "Da hat es Beleuchtung, Bewässerung und Belüftung gegeben, dass man den Geruch wegkriegt. Professioneller werden Sie Cannabis nicht herstellen können", erläuterte der Staatsanwalt den Geschworenen. Die Plantagen wurden teilweise in Einfamilienhäusern betrieben.

"Drahtzieher sehr gefährlich"

Der Angeklagte gab alles bereitwillig zu, was in der Anklageschrift stand. Nur bei einem Punkt war der Familienvater anderer Ansicht: "Ich war nie Chef", gab er zu Protokoll. Ein führendes Mitglied einer Drogenbande sei er nie gewesen. Danach schwieg der Mann. Seine beiden Verteidiger Nikolaus Rast und Philipp Wolm sagten, die Drahtzieher säßen in Serbien. "Das sind sehr gefährliche Leute am Balkan. Er hat drei kleine Kinder. Es wäre sehr gefährlich für ihn zu sagen, wer dahinter steht", erklärte Rast.

Helfer schon in Haft

Schon im Juni 2018 hatten die Ermittler nach umfangreichen Ermittlungen, Observationen und Telefonüberwachungen den gewerbsmäßigen Cannabis-Anbau entdeckt. Es gab elf Hausdurchsuchungen und neun Festnahmen. Nunmehr sind die einstigen "Angestellten"  – mehrere Gärtner, ein Elektriker, ein Laufbursche – längst verurteilt.

Der Angeklagte war unterdessen in Serbien gewesen und konnte dort nicht belangt werden, mit dem Land am Balkan unterhält Österreich kein Auslieferungsabkommen. Nun stellte sich der Verdächtige freiwillig den Behörden. 

Sieben Jahre Haft 

War der Mann nun wirklich nur ein einfaches Mitglied einer Drogenbande – oder aber ein führender Kopf? Das mussten die Geschworenen entscheiden. Mit einem Ergebnis von 5:3 kamen sie zu dem Ergebnis: Nein, er war wohl keine Führungsfigur in dem Drogenring. Der Angeklagte wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt. Damit war auch der Staatsanwalt einverstanden. Die Verteidiger nicht – sie legten Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung ein. Das Urteil ist deshalb nicht rechtskräftig. 

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