Österreich

Festnahmen bei Anti-Asyl-Demo in Floridsdorf

Heute Redaktion
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Zum zweiten Mal rief die FPÖ zur "Großdemo gegen Massenquartiere" auf - diesmal in Floridsdorf. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sprach von einer "unverantwortlichen Massenzuwanderung" und forderte eine "Rückkehrkultur statt einer Willkommenskultur". Gemeinsam mit Vizebürgermeister Johann Gudenus rührte Strache die Werbetrommel für FP-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer. Die durch eine Polizeisperre von den FPÖ-Anhängern getrennten Teilnehmer der Gegendemo antworteten mit Sprechchören und einem Pfeifkonzert.

Zum zweiten Mal rief die FPÖ zur "Großdemo gegen Massenquartiere" auf - diesmal in Floridsdorf. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sprach von einer "unverantwortlichen Massenzuwanderung" und forderte eine "Rückkehrkultur statt einer Willkommenskultur". Gemeinsam mit Vizebürgermeister Johann Gudenus rührte Strache die Werbetrommel für FP-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer. Die durch eine Polizeisperre von den FPÖ-Anhängern getrennten Teilnehmer der Gegendemo antworteten mit Sprechchören und einem Pfeifkonzert.

Die etwa 500 Teilnehmer der linken Gegendemo bezogen bei der U6-Station Floridsdorf (Ausgang Franklinstraße) Stellung, rechts davon etwa 450 FPÖ-Anhänger. Die FPÖ-Sympathisanten demonstrierten gegen "Massenquartiere", allen voran das Asylheim in der Siemensstraße.

350 Polizisten trennten die beiden Seiten und gewährleisteten einen ruhigen Verlauf. Es gab vier Festnahmen. Drei Personen wurden festgenommen, weil sie die Gegendemo behindern wollten und Beamte attackierten, als sie versuchten, die Polizeisperre zu überwinden. Warum der vierte Demonstrant festgenommen wurde, war unklar. Es gab 41 Identitätsfeststellungen und 14 Anzeigen.

Strache auf der Bühne

 ergriff auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache das Wort und erntete dafür "HC"-Chöre. "Ich sage: Wir sind die Demokraten, die anderen sind die, die sich antidemokratisch verhalten", sagte Strache in Richtung der Gegendemonstranten.

Es handle sich um eine "Zuwanderungswelle aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen", um eine "unverantwortliche Massenzuwanderung". Über eine Million Menschen habe man ohne Registrierung und Passkontrolle hereingelassen, übte Strache Kritik an der Regierung.
"Tauschen wir diese Politiker aus"

"Tauschen wir diese Politiker aus, bevor die die eigene Bevölkerung ausgetauscht haben", forderte Strache. Eigentlich seien Neuwahlen nötig. "Wir brauchen nicht mehr Willkommenskultur, wir brauchen eine Rückkehrkultur", so Strache.

Strache bezeichnete Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer als "Schutzherrn" der Österreicher. Seine Wahl würde einen "Machtausgleich" bedeuten. Rudolf Hundstorfer und Andreas Khol nannte Strache "die politischen Zwillinge". Österreich brauche keinen "linkslinken Diktator", sagte er in Richtung Alexander Van der Bellen.

Gudenus: "Wir sind die Guten"

Auch Vizebürgermeister Johann Gudenus wurde von den Anwesenden eingeklatscht. "Wir sind die Guten, wir kämpfen für unsere Heimat", sagte er. Der Islam sei kein Teil Wiens und Österreichs und "soll auch kein Teil Europas" werden. Gudenus sprach von einer "Völkerwanderung" und konnte sich einen Seitenhieb in Richtung nicht verkneifen: "Nein, wir schaffen das nicht - und wir wollen das auch nicht schaffen." Gudenus rührte auch die Werbetrommel für Hofer, mit seiner Wahl könne man den Unmut kundtun.

"Ich freue mich, dass wir ein friedliches Zeichen gegen die Willkommenskultur setzen können", sagte Dominik Nepp, FP-Klubobmann im Rathaus. "Wir sagen Nein zu Massenquartieren in Floridsdorf, Liesing..." Nepp kritisierte auch die 4-Euro-Monatskarte für Flüchtlinge.

Gegendemo: "Nazis raus aus Floridsdorf"

Von den Gegendemonstranten schallten "Nieder mit der FPÖ"-Sprechchöre und ein Pfeifkonzert hinüber. Auch im Rahmen der Gegendemo wurden Ansprachen auf der Bühne gehalten. "Nazis raus aus Floridsdorf, Nazis raus aus Österreich", forderte Michael Genner, Flüchtlingsberater und Obmann von Asyl in Not auf der Bühne der Gegendemo.

Nach der Ansprache von Strache gingen die meisten FPÖ-Anhänger, die Gegendemonstranten verweilten etwas länger und riefen "Hoch die internationale Solidarität".