Wien

Fette Karren, Luxus-Hotels: Nepp tobt über Flüchtlinge

Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp wettert gegen Flüchtlinge in Luxusautos. Im "Heute"-Talk sagt er, was ihm bei der Ukraine-Debatte "am Sack geht".

Heute Redaktion
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Seit mehr als einem Monat tobt in der Ukraine ein blutiger Angriffs-Krieg – ausgelöst von Kreml-Diktator Wladimir Putin. Rund 35.000 Vertriebene leben mittlerweile in Österreich. Die Zivilgesellschaft heißt die Menschen auf Bahnhöfen willkommen, sammelt Spenden, veranstaltet Konzerte. Wiens FP-Chef Dominik Nepp beeindruckt dies nicht: "2015 war es am Anfang genauso, dann kam das böse Erwachen. Ich nehme an, jetzt wird es genauso sein."

"Geht nicht ohne Limit"

Im Backstage-Talk (siehe Video) mit "Heute" widerspricht er auch Verfassungsministerin Karoline Edtstadler. Die VP-Politikerin hatte angekündigt, dass es bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen keine Obergrenze geben werde. Nepp: "Es geht nicht ohne Limit. In allererster Linie sind die Nachbarstaaten der Ukraine aufgefordert, Flüchtlinge aufzunehmen. Man darf nicht sagen, wir nehmen alles und jeden auf." Er habe sich "dafür ausgesprochen, dass wir Härtefälle – Frauen, Kranke, Kinder – aufnehmen".

Dann wettert der Ex-Vizebürgermeister gegen "Luxus-Ukrainer", die nach Wien flüchteten: "Wenn ich durch den ersten Bezirk gehe, dann stehen dort lauter fette Karren mit ukrainischen Kennzeichen."

Darin säßen "eben nicht die Armen, die Frauen, Kinder und Kranken, sondern Männer, die durch den ersten Bezirk durchfahren, in den 5-Sterne-Hotels einchecken und dann einen guten Wein am Graben trinken. Das ist nicht die Solidarität, die ich meine mit dem ukrainischen Volk". Was er damit meine? "Es kann nicht sein, dass sich die reichen ukrainischen Oligarchen freikaufen und hier gut leben und gleichzeitig die, die es sich nicht leisten können, an der ukrainischen Grenze abgepasst und zurückgeschickt werden."

Nepp: "Es geht mir auf den Sack, wenn der Herr Selenski ständig als Held des Westens geehrt wird."

Die Ukraine sei "ein korrupter Staat": "Mit ein bisschen Geld kann man dort einiges erreichen – auch über die Grenze kommen. Drum geht es mir auch auf den Sack, wenn der Herr Selenski ständig als Held des Westens geehrt wird – nur, weil er gegen Putin auftritt", donnert Wiens FP-Chef.

"Die Regierung ist wie ein Laufhaus"

Auch die Corona-Pandemie versetzt Dominik Nepp in Rage: "Es gehören jetzt alle Maßnahmen aufgehoben", befindet er. Die Regierung sei "wie ein Laufhaus, da geht der Eine und kommt der Nächste". "Es kennt sich kein Schwein mehr aus. Ich verstehe die Bürger, die wütend sind und ihr normales Leben zurückwollen. Ich verstehe jedoch nicht, dass Bürgermeister Ludwig ständig strengere Maßnahmen setzt. Was hier in Wien passiert, ist ein ständiges Drangsalieren, Einsperren und verfassungswidriges Berauben der Freiheit."

"Wer krank ist, bleibt zuhause und wer gesund ist, der geht arbeiten."

Die 2G-Regel in Wien hält Nepp für "komplett abstrus". Er würde gerne anders agieren: "Wir müssen zurück zu einem Gesundheitsverständnis wie früher: Wer krank ist, bleibt zuhause und wer gesund ist, der geht arbeiten. Und wer Sorge hat, dass er sich ansteckt, soll eine Maske tragen. Wer Sorge vor einem schweren Verlauf hat, soll ruhig eine Impfung nehmen. Aber den ewigen Zwang dahinter lehne ich ab."

Video: Nepp fordert Maßnahmen-Aus

"Lauter Pfeifen in Regierung"

Mit der Regierung geht der 40-Jährige hart ins Gericht: "Wenn die Dilettanten-Truppe im Fernsehen auftritt, glaube ich immer, ich habe Tinnitus auf den Augen, denn ich sehe lauter Pfeifen. Ein Versager nach dem anderen, der nichts hält und die Bevölkerung frotzelt." Er schlägt vor: "Wenn es die Regierung nicht kann, sollte man einmal sämtliche Maßnahmen aufheben, bis Neuwahlen auf den Weg gebracht werden." 

"Ludwig lässt Wiener im Stich"

Auch die massiven Preis-Steigerungen treiben dem Ober-Blauen die Zornesröte ins Gesicht: "Die Teuerung passiert seit Jahren. Mich rufen viele Menschen weinend an, dass sie am Ende des Monats nicht mehr wissen, ob sie noch heizen können oder den Kindern etwas zu essen kaufen, weil ihnen das Geld ausgeht."

Video: Zuschüsse nur für Staatsbürger

Bürgermeister Ludwig habe laut Nepp versagt: "In Wien wurde über Jahre hinweg nur belastet. Strom, Gas, Kanal, Kurzparkscheine, Einzelfahrscheine in den Öffis – Wien hat sich überall ein Körberlgeld verdient, um das Budget zu sanieren. Bürgermeister Ludwig lässt die Wiener eiskalt im Stich und überhäuft Asylberechtigte mit Geldgeschenken." Wenn es nach Nepp geht, "dann ist der Energiekosten-Zuschuss an die Staatsbürgerschaft gekoppelt. Dann würde für die echten Wienerinnen und Wiener viel mehr über bleiben".

Video: Der komplette Talk mit Nepp

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