Szene

Feucht-fröhliche Jedermann-Party

Heute Redaktion
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Wie "Heute" berichtete, musste ja die Premiere des "Jedermann" diesmal aufgrund des Regens in das Festspielhaus verlegt werden - auch bei der anschließenden Feier im Stieglkeller ging es feucht, aber fröhlich zu. Mit nur drei kräftigen Schlägen zapfte "Jedermann" Cornelius Obonya das Bierfass an.

Der „Salzburger Schnürlregen“ als  Thema des Festspielabends und ein bisschen als Spielverderber. Da waren praktisch alle der mehr als 2.000 Premierengäste für den heurigen „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen enttäuscht. Obwohl eine gute Stunde vor Beginn noch die Sonne über dem Domplatz schien, vertraute die Festspielleitung den Prognosen und sie sollte recht behalten. Pünktlich 21 Uhr, als sich die Tore zur Premiere im Großen Festspielhaus schlossen, öffnete der Himmel seine Schleusen.
Da waren Premierengäste aber längst im Trockenen. Zumal Sponsor Swarovski – er ließ das Kleid der Buhlschaft mit mehr als 6.000 Swarovski Steinen besetzen – mehr als 100 Gäste zum Empfang in die Salzburg Kulisse lud. Festspielpräsidentin Helga Rabl Stadler war da gleich des Wetters wegen um Schadensbegrenzung bemüht: „Jedermann im Großen Haus hat einen eigenen Charakter. Das Publikum ist viel näher am Geschehen dran“. Verständnis bei den Gästen, die ohnehin sehr stark selbst mit der Schauspielerei verbunden sind: Sunny Melles (spielte an der Seite von Helmut Lohner ab 1990 vier Jahre die Buhlschaft), der deutsche Schauspieler Heino Ferch, seine Kolleginnen Lara Joy Körner, Lisa Martinek und Susanne Wuest.



Schauplatzwechsel in den Stieglkeller zu mitternächtlicher Stunde bei nach wie vor strömenden Regen. Was „Jedermann-Tod“ Peter Lohmeyer nicht davon abhielt mit dem Fahrrad zur Premierenfeier zu kommen. „Angesichts meiner Rolle hab ich ja doch ganz gute Verbindungen nach oben. Ich denke, ich muss des Regens wegen einmal ein erstes Wort mit denen reden“. Auch Buhlschaft Brigitte Hobmeier nahm die verregnete Premiere noch einigermaßen gelassen. „Ich wünsche mir und vor allem dem Publikum, dass die noch folgenden 13 Aufführungen jetzt aber alle am Domplatz stattfinden können“.



Restlos entspannt kam schließlich auch „Jedermann“ Cornelius Obonya (zusammen mit seiner Mutter Elisabeth Orth und Ehefrau Carolin Pienkos) zum mitternächtlichen Umtrunk. „Im ersten Jahr war nicht natürlich sehr nervös, letztes Jahr war es schon besser und heuer kann ich es so richtig genießen“, so der Hauptdarsteller, der für den Umtrunk zusammen mit seiner Buhlschaft auch selbst sorgte. Traditionell muss er das Bierfass zu Feier anschlagen. Und auch hier kommt er immer besser in Übung. Waren es in seinem ersten „Jedermann“ Jahr noch rund zehn nervöse Schläge und viel Gespritze, bevor angezapft war, zeigte er auch hier schon Souveränität: Drei kräftige Schläge und dann waren die heurigen Festspiele – zumindest auf diese Weise – eröffnet.



Mittrinken durften – übrigens ein eigens für die Festspiele von Stiegl-Braumeister Christian Pöpperl gebrautes „Festspiel-Pils“: Schauspielchef Sven Erich Bechtholf, die Regiesseur Brian Mertes und Julian Crounch, der „neue“ Teufel Christoph Franken, „Mammon“ Jürgen Tarrach, „Schuldknecht“ Fritz Egger, „Schuldknechts Weib“ Katharina Stemberger und sein „Guter Gesell“ Sven Dolinski mit schwangerer Freundin Nadja Horst.4