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Feuerpause in Syrien hält nicht, meldet Moskau

Für die syrische Rebellen-Hochburg Ost-Ghuta nahe Damaskus trat Dienstag eine Feuerpause in Kraft, die nicht lange hielt.

Heute Redaktion
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Für die belagerte Rebellenenklave Ost-Ghuta nahe Damaskus trat Dienstag Früh zwar eine ersehnte Feuerpause in Kraft. Die Waffenruhe wurde aber umgehend gebrochen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Montag angeordnet, dass die Angriffe der von Russland unterstützten syrischen Streitkräfte auf das Gebiet östlich der Hauptstadt Damaskus jeden Tag von 8.00 bis 13.00 Uhr MEZ eingestellt werden. Am Dienstag meldete Moskau jedoch Verletzungen der Feuerpause durch syrische Rebellen.

Fassbomben abgeworfen

Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien meldete vereinzelte Verstöße. Ein Hubschrauber habe zwei Fassbomben abgeworfen, in einigen Orten seien zudem Granaten eingeschlagen. Auch Aktivsten meldeten gelegentlichen Beschuss mit Artillerie. Die Lage sei aber besser als zuvor.

Granaten auf Korridor

Das syrische Staatsfernsehen berichtete zudem, „Terrorgruppen" hätten fünf Granaten auf einen Korridor gefeuert, durch den Zivilisten das belagerte Gebiet verlassen sollten. Aus Kreisen der syrischen Armee hieß es, dabei seien fünf Soldaten verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

"Hölle auf Erden"

Mit der Waffenruhe soll es den Einwohnern des Gebietes ermöglicht werden, über humanitäre Korridore die Kampfzone zu verlassen. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat die Lage in Ost-Ghuta zuvor als Hölle auf Erden angeprangert und die Kriegsparteien aufgerufen, die im Sicherheitsrat vereinbarte Waffenruhe umzusetzen. "Ost-Ghuta kann nicht warten", sagte er: "Es ist höchste Zeit, diese Hölle auf Erden zu stoppen." Die Vereinten Nationen stünden bereit, lebensrettende Hilfe in die Rebellen-Enklave zu bringen und Schwerverletzte von dort zu evakuieren.

Giftgas-Einsatz

Nach Angaben der Aufständischen wurde am Wochenende Giftgas eingesetzt. Viele Menschen hätten nach einer "enormen Explosion" Symptome von Chlorgas-Verletzungen gezeigt, berichteten oppositionelle Ärzte. Ein Kind sei gestorben, mindestens 18 Menschen behandelt worden. Russlands Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete diese Berichte nun als Falschmeldungen und Provokation.

(GP)