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Feuerwehr-Mörder: Selbe Waffe wie in Newtown

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Zwischen dem Mord an zwei Feuerwehrmännern an Heiligabend und dem Amoklauf in einer Schule in Newtown gibt es eine Parallele. Bei beiden Bluttaten kam dasselbe halbautomatische Gewehrmodell zum Einsatz.

 

Die Waffe ist das gleiche Modell, das nur zehn Tage zuvor beim Amoklauf in Newtown verwendet worden war. Die Bushmaster .223 ist ein Nachbau des seit Jahrzehnten von allen amerikanischen Teilstreitkräften verwendeten Sturmgewehrs M16. Sie kann zwar kein Dauerfeuer schießen, ist aber eine halbautomatische, das heißt selbst nachladende Waffe.

Auch wenn der Schütze für jeden einzelnen Schuss den Abzug ziehen muss, kann ein 30-Schuss-Magazin innerhalb von einigen Sekunden leergeschossen werden. Eine Bushmaster gleichen Kalibers verwendeten auch die "Beltway Sniper". Die beiden Heckenschützen hatten 2002 in und um Washington mindestens zehn Menschen getötet.

Mann legte Brand und lauerte Feuerwehrleuten auf

Nach Angaben der Behörden wurden die Brandbekämpfer am Montag in Webster (US-Staat New York) zu einem brennenden Haus und Auto gerufen. Die Männer hätten gerade ihr Fahrzeug verlassen und wollten mit dem Löschen beginnen, als die Schüsse fielen. Mindestens vier Feuerwehrleute wurden getroffen, zwei von ihnen tödlich. Auch ein Polizist sei verletzt worden. Der vorbestrafte Täter erschoss sich in der Nähe des Tatorts.

Die Bluttat ereignete in einem idyllischen Vorort von Rochester am Ontario-See, mehr als 500 Kilometer von der Metropole New York City entfernt. Es deute alles darauf hin, dass die Einsatzkräfte absichtlich in eine Falle gelockt worden seien, sagte Polizeichef Gerald Pickering. Ein angeschossener Feuerwehrmann konnte nach einer Stunde mit seinem eigenen Wagen fliehen. Ein anderer wurde bewusstlos gefunden. Das Feuer habe sich auf benachbarte Häuser ausgebreitet und letztlich sieben Gebäude zerstört, berichtete die New York Times am Dienstag. Mehrere Menschen hätten vor den Flammen gerettet werden müssen.

Im Haus des Schützen wurden am Dienstag zudem Leichenteile entdeckt. Nach Polizeiangaben könnte es sich um die Überreste der Schwester des Schützen handeln.

Motiv bleibt fraglich

Die Polizei sprach über den 62-Jährigen von einem offensichtlich geistig verwirrten Täter mit einem kriminellen Hintergrund. Der Mann habe 1981 seine 92 Jahre alte Großmutter erschlagen und dafür bis 1998 im Gefängnis gesessen. 2006 seien seine Bewährungsauflaugen ausgelaufen, so dass er nicht mehr unter Beobachtung der Behörden gestanden habe. Er habe in einem Haus mit seiner Mutter gelebt, die in diesem Jahr gestorben sei. Hinweise auf ein Motiv für seine Tat gebe es nicht.

Im Haus des Schützen fand die Polizei einen drei Seiten langen getippten Brief, bei dem es sich ersten Erkenntnissen nach um einen Abschiedsbrief handeln könnte. "Ich muss mich noch bereit machen, um zu sehen, wie viel von der Nachbarschaft ich abbrennen kann und um das zu machen, was ich am besten kann: Menschen töten", heißt es darin.