Politik

Fidschi soll Österreichs Blauhelme ersetzen

Heute Redaktion
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Nach dem Rückzug mehrerer Truppensteller, darunter Österreich, im Zuge der Eskalation des Syrien-Konflikts wollen die Fidschi-Inseln mit mehr als 500 UNO-Blauhelmsoldaten auf den Golanhöhen einspringen. Der kleine Inselstaat im Südpazifik werde im Juni 170 Soldaten in das bergige Gebiet schicken, teilten UNO-Diplomaten am Dienstag in New York mit.

, im Zuge der Eskalation des Syrien-Konflikts wollen die Fidschi-Inseln mit mehr als 500 UNO-Blauhelmsoldaten auf den Golanhöhen einspringen. Der kleine Inselstaat im Südpazifik werde im Juni 170 Soldaten in das bergige Gebiet schicken, teilten UNO-Diplomaten am Dienstag in New York mit.

Diese sollten Blauhelmsoldaten aus Japan und Kroatien ersetzen, die bereits abgezogen wurden. Fidschi sei außerdem bereit, die rund 380 Soldaten zu ersetzen, die Österreich abzieht. Der britische UNO-Botschafter Mark Lyall Grant, der derzeit dem Sicherheitsrat vorsteht, bestätigte, dass Fidschi einen nennenswerten Beitrag für den Einsatz auf den Golanhöhen leisten werde.

Zahlen wollte er nicht nennen. Kommende Woche entscheidet der UNO-Sicherheitsrat über eine Verlängerung der Mission UNDOF um sechs Monate. Auch mit weiteren Ländern sei UNO-Untergeneralsekretär Ladsous im Gespräch über die Entsendung oder Aufstockung von Truppen. Er habe sich optimistisch gezeigt, aber keine Details nennen wollen, berichtete Grant.

Sicherheitsrat hält an Mission fest  

Auch nach dem angekündigten Rückzug der österreichischen Truppen hält der UNO-Sicherheitsrat weiter an der Mission auf den Golanhöhen zwischen Syrien und Israel fest. Alle 15 Mitglieder des mächtigsten UN-Gremiums hätten übereingestimmt, dass die UNDOF genannte Mission fortgesetzt und verstärkt werden müsse, sagte der britische UNO-Botschafter und derzeitige Ratsvorsitzende Grant am Dienstag in New York. Zuvor hatte der für Friedensmissionen zuständige UN-Untergeneralsekretär Herve Ladsous den Sicherheitsrat über die aktuelle Lage der UNDOF-Mission informiert.

In den kommenden Wochen würden die USA und Russland einen Resolutionsentwurf für die Ende Juni turnusmäßig anstehende Verlängerung des UNDOF-Mandats um sechs Monate vorlegen. Das neue Mandat werde sich aller Voraussicht nach nicht wesentlich von dem jetzigen unterscheiden, sagte Grant. Trotzdem könne die Mission auf Basis dieses Mandats verstärkt werden, beispielsweise mit mehr Personal auf Wachposten und einer Aufstockung auf - bereits bewilligte - 1.250 Mann.

Blauhelmsoldaten als Entführungsopfer  

Die UNO-Blauhelmsoldaten überwachen auf den Golanhöhen eine 1974 zwischen Israel und Syrien geschlossene Waffenruhe. Weiter an der Mission beteiligen werden sich nach derzeitigem Stand 340 philippinische und 190 indische Soldaten. Auch Schweden erwägt einen Beitrag. Im Zuge des Bürgerkriegs in Syrien waren die Blauhelmsoldaten auf den Golanhöhen zuletzt Opfer von Entführungen geworden.

Nachdem ein Grenzposten vorübergehend von syrischen Rebellen eingenommen worden war, hatte die österreichische Regierung entschieden, nach fast 40-jähriger Präsenz die Blauhelme vom Golan abzuziehen. Vor Österreich hatten dies bereits Kanada, Japan und Kroatien entschieden. Philippinen und Indien bleiben als Truppensteller.