Politik

Nehammer will Fieber-Tests "notfalls mit Zwang"

Heute Redaktion
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Seit Donnerstag werden am Flughafen Schwechat Passagiere, die in einem der drei Direktflüge pro Woche aus China kommen, auf Fieber getestet. Eine Komplettsperre des Airports für China-Flüge ist kein Thema.

Rund 400 Passagiere kommen pro Woche via Direktflug der Air China aus Peking an. Sie müssen sich ab sofort unmittelbar nach der Landung einem Temperatur-Scan unterziehen, um ein Einschleppen des Coronavirus nach Österreich zu verhindern. Die ersten 140 Passagiere, die getestet wurden, landeten am Donnerstag wegen Schneesturms mit mehr als fünf Stunden Verspätung. Auch die 15 Crew-Mitglieder wurden gecheckt. Die gute Nachricht: Es gab keinen Verdachtsfall. Der nächste China-Flieger soll übrigens am Samstag um 6.05 Uhr in Schwechat landen.

"Notfalls mit Zwang"

Innenminister Nehammer kündigte an, dass die Fieber-Tests notfalls auch mit Zwang durchgeführt werden. Zusätzlich werden die Air-China-Passagiere am Flughafen Peking und im Flieger selbst kontrolliert und müssen einen Fragebogen (auf Deutsch, Englisch oder Mandarin, Anm.) ausfüllen. Personen mit Fieber werden in den Krankenhäusern St. Pölten und Mödling näher untersucht.

Dass auch die drei Direktflüge Wien bis auf Weiteres nicht mehr anfliegen dürfen, sei nicht geplant, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Überbordende Reisebeschränkungen seien laut Weltgesundheitsorganisation WHO nicht notwendig.

Kein Grund zur Panik

Wie mit Passagieren aus China, die über andere Flughäfen nach Wien kommen, umgegangen werden soll, wird bei einem Expertengipfel nächste Woche besprochen. Die Einsatzorganisation des Flughafens steht jedenfalls in engem Kontakt mit Gesundheits-, Innen- und Außenministerium sowie der Landessanitätsdirektion. Gesundheitsminister Anschober betont, dass es keinen Grund zur Panik gebe. Das Virus sei "auf sehr überschaubare Weise" in Europa angekommen.