Fussball

FIFA-Sanktionen - Russland wird im Fußball isoliert

Die internationalen Fußballverbände reagieren auf den Ukraine-Konflikt. Die Schweiz, Dänemark und Norwegen schließen sich dem Russland-Boykott an.

Heute Redaktion
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FIFA-Boss Gianni Infantino mit Russland-Machthaber Wladimir Putin: Der Fußball-Weltverband verhängte erste Sanktionen
FIFA-Boss Gianni Infantino mit Russland-Machthaber Wladimir Putin: Der Fußball-Weltverband verhängte erste Sanktionen
imago images/ULMER Pressebildagentur

Vor dem Hintergrund der russischen Invasion in die Ukraine hat der Schweizer Fußballverband angekündigt, vorerst nicht mehr gegen Russland spielen zu wollen: "Der SFV verurteilt den russischen Angriff auf die Ukraine, der nicht nur in eklatanter Weise gegen Völkerrecht, sondern auch gegen die universalen Werte des Fußballs wie beispielsweise die Förderung freundschaftlicher Beziehungen verstößt, die in den FIFA-Statuten propagiert wird." Weiter heißt es: "Unsere Sorge gilt den betroffenen Menschen in der Ukraine, insbesondere dem ukrainischen Fußballverband und all seinen Mitgliedern."

Die Schweizer unterstützen also die Haltung der Verbände Polens, Schwedens und Tschechiens, die den Ausschluss des russischen Männer-Nationalteams aus den Play-offs für die FIFA-Weltmeisterschaft 2022 in Katar verlangen. Solidarisch mit diesen Verbänden wird der SFV bis auf weiteres keine Wettbewerbs- und Freundschaftsländerspiele gegen russische Nationalteams austragen. Der Boykott erstreckt sich "erforderlichenfalls explizit" auch auf das erste Spiel des Frauennationalteams bei der EM in England. Dort würden die Eidgenossinnen auf Russland treffen. Die Haltung des SFV sei "nicht verhandelbar".

Boykott auch von Dänemark und Norwegen

Auch Dänemark und Norwegen gaben am Montag ähnliche Statements heraus. "Wir stehen Schulter an Schulter mit den Verbänden, die mitgeteilt haben, dass sie nicht gegen Russland spielen wollen", sagte der Chef des dänischen Fußballverbandes, Jakob Jensen. Er plädierte wie der dänische Sportverband DIF dafür, Russland von allen internationalen Sportveranstaltungen auszuschließen. Die Däninnen wurden den Russinnen als Gegnerinnen in der WM-Quali zugelost.

Der Präsident des norwegischen Verbandes, Terje Svendsen, schrieb am Sonntag auf Twitter: "Wir meinen genau wie Schweden, Polen und Tschechien, dass es gerade überhaupt nicht infrage kommt, gegen Russland zu spielen." Die drei Länder hatten zuvor angekündigt, dass sie in den Playoffs zur WM-Qualifikation nicht gegen Russland antreten werden. Polen war im Playoff-Halbfinale als Gegner von Russland gelost worden und hätte Ende März in Moskau antreten sollen. Der Sieger dieser Partie hätte anschließend wieder Heimrecht gegen den Sieger der Begegnung Schweden - Tschechien gehabt.

FIFA verhängt erste Sanktionen

Der polnische Verband hat die weiteren europäischen Verbände dazu aufgefordert, sich dem Spielboykott gegen Russland anzuschließen. Wegen der "schändlichen Entscheidung" des Weltverbandes FIFA habe der polnische Verband einen Brief an alle Fußballverbände in Europa geschickt, twitterte Verbandspräsident Cezary Kulesza am Montag.

Aufgrund der Invasion darf Russland vorerst keine internationalen Fußball-Wettbewerbe mehr auf eigenem Gebiet austragen. Das entschied der Weltverband FIFA am Sonntag. Heimspiele der "Sbornaja" sollen demnach nur noch auf neutralem Boden und ohne Zuschauer stattfinden. Die Mannschaft darf auch nicht mehr unter den Namen "Russland" antreten, sondern nur als "Russische Fußball-Union". Das Abspielen der Hymne ist ebenso verboten wie das Zeigen der Flagge. Zugleich drohte die FIFA mit einem Komplett-Ausschluss des Landes, sollte sich die Situation nicht rasch verbessern.

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