Österreich

Filialleiter druckte sich eine Million Euro selbst

Reden ist Silber, Drucken ist Gold. Nach diesem Motto sollen sich ein Supermarkt-Chef und sein Regionalleiter eine Million Euro erschlichen haben.

Heute Redaktion
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Die Masche wirkte auf den ersten Blick genial: Auf der Klosterneuburger (NÖ) Testkassa für Lehrlinge druckten sich die beiden Supermarkt-Gutscheine aus. Die Übungs-Coupons aus dem Schulungszentrum wurden offenbar nicht im Zentralsystem des Handelsriesen registriert, wie die Männer rasch feststellten. Gültig waren sie dennoch.

Mit den Geschenkbons erwarben sie dann, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, Amazon-Gutscheine. Auf der Online-Plattform kauften sie damit Gold in Münzen,- und Barrenform, die in weiterer Folge zu Geld gemacht wurden.

Ein anderer Teil der Supermarktgutscheine wurde für den Erwerb von Paypal-Guthaben verwendet und anschließend mit Computerspielen verzockt. Die lukrative „Eintausch-Aktion" ging über viele Monate gut, bis schließlich die Malversation doch noch aufflog.

Es drohen bis zu 10 Jahre Haft

Heute müssen sich die beiden „Druck-Experten" am Wiener Straflandesgericht vor Richter Christoph Bauer wegen betrügerischen Datenverarbeitungsmißbrauch verantworten. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Rechtsanwalt Arthur Machac wird als Verteidiger des Filialleiters alle Hände voll zu tun haben – denn der Strafrahmen beträgt bis zu zehn Jahre Haft. Die Supermarktkette hat sich als Privatbeteiligter dem Verfahren angeschlossen.

Immerhin: Die Lücke im Gutschein-System des Unternehmens soll mittlerweile geschlossen worden sein

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