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Filme wie "Tatsächlich Liebe" können gefährlich sein 

Eine Untersuchung zeigt, dass die Gesten in Rom-Coms im realen Leben häufig als Grenzüberschreitung gewertet würden, und keinesfalls als romantisch.

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Falsche Botschaft: Nur im Film kann Keira Knightley die gruselige Stalker-Aktion romantisch finden.
Falsche Botschaft: Nur im Film kann Keira Knightley die gruselige Stalker-Aktion romantisch finden.
(Bild: kein Anbieter/imago stock & people)

Was in einem Film als Standard-Repertoire einer romantischen Geste gewertet wird, könnte in der Realität schnell in andere Kategorien fallen. Manchmal sind die Verhaltensweisen unserer romantischen Superhelden nicht nur realitätsfern, sondern auch bedenklich. Denn sie prägen nicht nur unser Bild von Liebe, sondern lassen uns diese unbewusst als normal erachten, obwohl sie es nicht sind. 

Die Wissenschaftlerin Julia Lippman von der Universität Michigan fand in einer neuen Untersuchung heraus, dass romantische Komödien einen großen Einfluss darauf haben, wie das Verhalten von Männern eingestuft wird. Dazu analysierte sie die Plots der beliebtesten Komödien. 

Weihnachtsklassiker verharmlosen Stalking und Übergriffe

Dabei fiel auf, dass männliche Protagonisten ähnlich wie Stalker reagieren, wenn sie von der Frau ihrer Träume mehrfach Abweisungen erhalten. In "Tatsächlich... Liebe" findet Juliet Marks Geste romantisch, der ihr seine Liebe gesteht, obwohl sie mit seinem besten Freund verheiratet ist - so romantisch, dass sie ihn sogar küsst. All seine Avancen hätten ihn in einem realen Kontext als Stalker dastehen lassen. In anderen Filmen wiederum wird die männliche Aggression und ein übergriffiges Verhalten verherrlicht (s. "Der Feind in meinem Bett"). "Instinkte bewahren uns vor Gefahren, aber die Idee von Romanzen, dass Liebe über allem steht, führt dazu, dass man nicht mehr hinterfragt, was man sich ansieht“, so Lippman im Interview mit "Global News Canada".