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Filmreifer Einbruch in südfranzösische Bank

Heute Redaktion
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Bild: AP

Bei einem ungewöhnlichen Coup haben Gauner in Südfrankreich einen Tunnel ins Untergeschoß einer Bank gegraben, die Safes leergeräumt und dann das Weite gesucht. Die Kriminellen hätten dabei die öffentliche Kanalisation der Gemeinde Bessieres genutzt, erläuterte der Staatsanwalt von Toulouse, Michel Valet, am Dienstagabend. Angaben über den Wert des Diebesguts machte er zunächst nicht.

Das Vorgehen der Diebe erinnert an einen "Jahrhundertcoup", bei dem 1976 in der französischen Mittelmeer-Stadt Nizza 50 Millionen Franc gestohlen wurden, was heute einem Wert von 31 Millionen Euro entspricht. Auch damals hatten sich die Gauner von der Kanalisation aus einen Tunnel bis in den Saferaum einer Bank gegraben.

Dem Staatsanwalt zufolge war die örtliche Filiale der Bank Credit Agricole in Bessieres seit Samstag geschlossen. Der Einbruch wurde daher erst am Dienstagvormittag entdeckt, als die Zweigstelle wieder öffnete.

Brandanschlag als Ablenkung?

Am Sonntag war die Polizei nach einem Brandanschlag auf eine Telefonzentrale in die rund 30 Kilometer nördlich von Toulouse gelegene Gemeinde gerufen worden. Durch den Anschlag konnten tausende Abonnenten weder ihr Handy noch Internet nutzen. Den Ermittlern zufolge war die Zentrale in der Nacht in Brand gesetzt worden. Fast zur gleichen Zeit wurde in der Nachbargemeinde Villemur-sur-Tarn ein ähnlicher Anschlag auf eine Telefonzentrale verübt. Die Fahnder schließen einen Zusammenhang zwischen den Brandanschlägen und dem Bankraub nicht aus. "Wir stellen uns diese Frage sehr ernsthaft", sagte Valet.