Szene

Filmstars brachten Rathaus zum Kochen

Heute Redaktion
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Hollywoodstars, Charakterschauspieler und lebende Legenden wurden auf dem 3. Orange Filmball geehrt. Das Schaulaufen auf dem roten Teppich schien beim 3. Orange Filmball im Wiener Rathaus gar kein Ende nehmen zu wollen. Die Stars des Abends zeigten sich am Red Carpet bestens gelaunt und von ihren schönsten Seiten.

"Ich denke, wir werden eine Stunde später als geplant mit dem Tanzen beginnen können, aber ob meine Füße das noch mitmachen?", fragte sich in einer kleinen Pause Moderatorin Natalie Alison in einem Traum von einer roten Abendrobe aus dem Modehaus Popp & Kretschmar. Ihre großen Zehen machten ihr zu schaffen.

Tolles Wetter

Zum Auftakt begrüßte ein gutgelaunter Edi Finger jun. als Gastgeber die prominenten Gäste, die zuvor beim Gang über den Red Carpet "nur" in ein Blitzlichtgewitter gerieten – am Himmel gab es keine Spur von Wolken. Ein idealer Abend auch von den Temperaturen her, um die schönsten Roben ohne Reue auszuführen. Die Herren hielten sich wie immer eher bedeckt in ihrem Outfit.

Kurzweiliges Programm

Für einen kurzweiligen Ablauf des Abendprogrammes schuf das Organisationsduo, Marion und Edi Finger, ein flotte Abwechslung zwischen Showblock, Stargästen und Ehrungen. Nach Sängerin Tini Kainrath wurde als Erste Hollywoodstar Rose McGowan (Charmed) auf der Bühne ausgezeichnet. Ihr Laudator des Abends, der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath Pokorny, gut zwei Köpfe größer als die Amerikanerin, übergab der Schauspielerin den Preis der Stadt Wien und eine eigens für alle Ausgezeichneten geschaffene Briefmarke.

"Oh, das ist wirklich eine Briefmarke, ich habe das nicht geglaubt", meinte die süße Hexe Rose, die sich recht herzlich bedankte und voller Freude bereits am Vortag Wien bei schönstem Wetter genossen hatte. "Ich war vor neun Jahren schon einmal hier und wusste, ich werde wiederkommen."

Publikum tanzte zu Biene Maja

Laudator Felix Dvorak lief bei seiner Rede für den nächsten Ausgezeichneten das Wasser im Mund zusammen, denn Dvorak liebt die tschechische Küche. Und es war niemand geringerer als Karel Gott, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Bestens gelaunt stimmte der Schlagersänger die Melodie an, die Generationen verbindet. Die Stars und Sternchen sangen aus vollem Herzen das Lied der kleinen Biene Maja mit. Ornella Muti präsentierte sich zweitstimmig Direkt nach der Biene Maja sollte eigentlich Gedeon Burkhard eine flammende Laudatio für den italienischen Star Ornella Muti halten – doch der Schauspieler war nicht aufzufinden.

Nach einer weiteren Musikeinlage betrat er bestens gelaunt die Bühne. Er hatte seinen Einsatz durchs angeregte Plaudern verpasst. Für ihre internationale Karriere erhielt die rassige Schöne in einem unverschämt gewagten Kleid die Ehrung und bedankte sich in feinstem Deutsch und Englisch. "Ich bin sehr froh, hier in Wien zu sein."

Anna Maria Kaufmann und Cosimo Panozzo begeisterten

Vor der nächsten Ehrung begeisterte Anna Maria Kaufmann das Publikum und schaffte es durch ihre starke Stimme den Raum leise zu machen. "And the Winner is": Fritz Karl Sunniy Melles als Laudatorin machte es spannend. Sie hatten den Namen des nächsten Preisträgers Buchstabe für Buchstabe auseinander genommen und als Rätsel verpackt. Am Ende war es Fritz Karl, der als beliebtester Schauspieler national neben ihr auf der Bühne stand. Nach der beeindruckenden Interpretation von "Maria" durch Tenor Cosimo Panozzo, kam Laudator Maximilian Schell zu seinem großen Auftritt.

Der Oscarpreisträger versuchte mit einem lautstarken Schrei Ruhe in den Saal zu bekommen. Er setzte sich ans Klavier, begrüßte in aller Ruhe seine Freunde, bemühte sich wieder um Ruhe für eine der ganz großen Schauspielerinnen Birigit Minichmayr, die den Filmpreis als beliebteste Mimin national erhielt.

Ein bayrischer Haudegen als Laudator

Mit seinem unvergleichlichen bayrischen Akzent stellte Regisseur Joseph Vilsmaier die nächste Preisträgerin vor. "Sie ist seit 50 Jahren beim Film, auch wenn man es ihr nicht ansieht. Sie wurde weder Anarchistin noch Betschwester obwohl sie es dachte, doch der Weg war ihr nicht bestimmt. Dafür ist sie in viele Rollen und Charaktere geschlüpft und die Kommissarin machte sie zum Fernsehstar."

Als beliebteste Schauspielerin international bekam Hannelore Elsner die Auszeichnung. "Ich habe erst mit dem Begriff beliebteste gehadert. Ich will die Schönste, die Hässlichste, die Beste oder die Böseste sein, aber die Beliebteste? Mit Hilfe meines Sohnes habe ich mich damit angefreundet. Und ich danke recht herzlich", gestand schlussendlich die große Hannelore Elsner, die entgegen ihrer Lieblingsfarbe Schwarz dieses Mal in einem knallbunten Kleid zum Ball kam. "Ich begrüße den Frühling", erklärte sie.

Wenn die Waltraud mit dem Peter

Laudator Peter Simonischek war bei der Vorbereitung zur seiner Rede echt in eine Zwickmühle. Er machte durch seine Recherche eine kleine Zeitreise in seine Kindheit und Jugend und verlor dabei die Zeit, um sich auf die Schauspielerin Waltraud Haas vorzubereiten. Ein schwierige Aufgabe aufgrund der Fülle der Filme, die Simonischek mit einem respektvollen Kniefall zusammenfasste. Sichtlich gerührt empfing die Schauspielerin die Auszeichnung für ihr Lebenswerk.

Und zum Schluss nochmal Hollywood

Abschließend hatte Moderatorin Natalie Alison die Ehre, dem amerikanischen Actor Billy Zane für seinen energiegeladenen Einsatz in vielen Filmen den Preis zu übergeben. Zane erhielt ihn aus den Händen des amerikanischen Radiomoderators Frank Mottek. Als ausgezeichneter internationaler Schauspieler dankte der sympathische Actiondarsteller den Organisatoren und dem Publikum, freute sich an diesem wunderschönen Ort zu sein und versprach sich sofort in das Getümmel, sprich auf das Tanzparkett zu stürzen.