Wien

"Fürs Oascherl": Fesche Filz-Sattel für Fahrradfahrer

Im Winter flauschig warm, im Sommer schwitzt man nicht: Den gefilzten Sattel-Überzug "Foschl" gibt es mit Ohren, Einstein-Frisur oder als Karotte.

Teilen
Dalia Sarig-Fellner (links) und Ruth Freitag (rechts) filzen mit Vivi, der dritten im Bunde, den "Foschl".
Dalia Sarig-Fellner (links) und Ruth Freitag (rechts) filzen mit Vivi, der dritten im Bunde, den "Foschl".
Sabine Hertel

In der kunterbunten Werkstatt auf der Wiener Währinger Straße 172 sieht es aus wie bei Meister Eder. Am Werk sind hier aber drei kreative Frauen: Dalia, Vivien und Ruth filzen den "Foschl", weiche Überzüge für den Fahrradsattel aus Schafswolle. Modelle als Maus, Katze, Karotte oder mit witzig wilden Frisuren machen auch alte und verschlissene Sattel wieder zum Hingucker. Für 85 Euro das Stück ist der "Foschl" nicht ganz billig, dafür aber hochwertiges Handwerk: "Mit Bangladesh können wir nicht mithalten, dafür hält der Foschl ordentlich was aus und ist sogar kompostierbar", erklärt Dalia beim Werkstattbesuch von "Heute".

"Foschl" selber machen

Die gefilzte Wolle ist ein echter Alleskönner: Behält die Form, wirkt temperaturausgleichend und ist wasserabweisend. Da zerrinnt im Sommer nur das aufgefilzte Spiegelei, statt das "Oascherl" am Plastiksitz. Selbst wenn Filz nass wird, nimmt es keinen Schaden. Trotzdem gibt es zu jedem Foschl eine Upcycling-Hülle aus alten Gartenplanen dazu.

Den "Foschl" im persönlichen Design selber machen geht auch. Im Kurs für 42,50 Euro wird unter Anleitung die Wolle in Seifenwasser eingeweicht, ausgiebig massiert und gewalkt, bis sich die Haare zu einem Gewebe verbinden. Benannt sind alle Modelle nach mutigen Frauen, bekannte und weniger bekannte.

Mehr zum Thema