Wirtschaft

"Zäher Sommer": Firmen streichen Ferialjobs

Aufgrund der Corona-Krise ziehen immer mehr Firmen ihre Ferialjob-Angebote zurück. Die Jugendlichen müssen warten.

Heute Redaktion
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Der Markt für Sommerjobs ist um 90 Prozent eingebrochen. Auch für Pflichtpraktika ist die Situation nicht einfach. Bildungsminister Heinz Faßman betonte bereits, dass diese etwa im Tourismus verschoben oder ganz gestrichen werden könnten.

"Zäher Sommer für Jugendliche"

"Es wird ein zäher Sommer für Jugendliche", meint Monika Paterno, die Leiterin der Vorarlberger Jugendinfo AHA. Zuletzt hatte die Vorarlberger Jobbörse 112 Ferialjobs und Praktika angeboten. Doch die Zahlen werden laufend nach unten korrigiert. Oft gab es 40 Absagen an einem Tag, berichtet der "ORF". Auch in der größten steirischen Jobbörse Logo gibt es unter normalen Umständen etwa 3.000 Ferialstellen. Heuer sind es nur 300.

"Das Problem ist einerseits, dass viele Firmen nicht wissen, ob sie im Sommer auf Kurzarbeit sein werden, und andererseits, dass viele Mitarbeiter jetzt aufgefordert werden, ihren Urlaub aufzubrauchen. Somit werden im Sommer weniger Ferialpraktikanten gebraucht, die normalerweise diese Lücke füllen. Das ist ein großes Problem", erklärt Logo-Projektleiter Thomas Doppelreiter in der "Kleinen Zeitung".

Auch die Jugendlichen sind verunsichert, deshalb ist die Nachfrage zurückgegangen. "Sie wissen nicht, ob sie im Sommer arbeiten können und wie die Situation in der Schule aussehen wird. Vieles ist unklar", so Doppelreiter.

Sonderregelung für Pflichtpraktika

Viele Absolventen Berufsbildender Schulen benötigen aber ein Pflichtpraktikum. Für sie soll es eine Sonderregelung geben. Elisabeth Mettauer-Stubler von der Vorarlberger Bildungsdirektion verweist diesbezüglich auf eine Auskunft der Bundesregierung.

Wenn sich die Situation bis Mai bessert und es möglich sein sollte das Praktikum anzutreten, sollen Jugendliche ihren künftigen Arbeitgeber kontaktieren, um das Praktikum gegebenenfalls in gekürzter Form zu absolvieren. Wenn der künftige Arbeitgeber eine Absage erteilt, könnten die Schüler nach einem neuen Platz suchen.

Weiters heißt es seitens der Bundesregierung: Wenn ein Schüler glaubwürdig nachweisen kann, dass das Pflichtpraktikum nicht möglich war, entfällt es.

Am einfachsten sei es derzeit, einen Job bei der Post zu bekommen, auch Reinigungs- und Promotionfirmen seien noch eher auf der Suche. Im Tourismus und in der Gastronomie sieht es dagegen schlecht aus.