Vor wenigen Monaten verloren in diesem Betrieb 200 Menschen ihren Job. Wie am Donnerstag allerdings bekannt wurde, hat sich der prominente Unternehmer Siegfried Wolf, Eigentümer von Steyr Automotive, einen hohen Millionenbetrag ausschütten lassen. Der Schritt wurde von den Aufsichtsgremien beschlossen. Laut eines Unternehmenssprechers wurde das Geld bereits vor zwei Jahren ausgezahlt. Zu diesem Zeitpunkt sei ein entsprechender Gewinn erwirtschaftet worden.
Wie ein Sprecher des Eigentümers jetzt betont, habe Wolf allerdings auch 110 Millionen Euro in das Unternehmen investiert. Damit wurden unter anderem Müllfahrzeuge, eine Photovoltaikanlage und ein neues Werk in der Kunststoff-Lackierung finanziert. Darüber hinaus würden im kommenden Jahr Lkws für eine chinesische Firma montiert werden.
Bei Wolf handelt es sich um eine durchaus schillernde Persönlichkeit: Der gebürtige Steirer begann als Werkzeugmacher und wurde später als Vorstandschef von Magna International unter Frank Stronach erfolgreich.
2010 startete er seine Arbeit für den russischen Oligarchen Oleg Deripaska. Wolf investierte Geld in Russland, soll mit Wladimir Putin befreundet sein. Er gilt als einer der bestverdienenden Managers Europas.
Laut "Oberösterreichische Nachrichten" gab es 2022 noch einen Bilanzgewinn von 134 Millionen Euro. Die Geschäftszahlen in den Jahresabschlüssen für 2023 waren allerdings rückläufig.
Die Lage bleibt angespannt: Wie berichtet, verloren 200 Beschäftigte im Sommer beim ehemaligen MAN-Werk ihren Job. Sie wurden damals beim Frühwarnsystem des AMS angemeldet. Als Grund für den Stellenabbau wurde das schwierige Marktumfeld für die Nutzfahrzeugindustrie genannt.
Das Produktionsvolumen aller Geschäftsfelder sei um 20 Prozent eingebrochen. Interne Personalverschiebungen würden dies nicht mehr ausgleichen.