Österreich

Firmling (13) saß in Paris fest, weil AUA nicht half

Der Heimflug von Paris dauerte zwei ganze Tage – drei junge Niederösterreicher verzweifelten an AUA und Bürokratie.

Heute Redaktion
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Zur Firmung hatte das 13-jährige Mädchen aus Niederösterreich einen ganz großen Wunsch: Einmal das Disneyland bei Paris besuchen. Gemeinsam mit ihrer Patin Manuela T. und deren Freund brachen die drei zu einem Kurzurlaub nach Frankreich auf. Die Flüge wurden bei der AUA gebucht, der Urlaub war perfekt, das Firmkind hatte seine Freude.

Spießrutenlauf

Doch der Heimflug wurde zum regelrechten Spießrutenlauf. Als das Mädchen, Patin Manuela und ihr Freund bereits wieder im Flugzeug Richtung Heimat saßen, war plötzlich Endstation. „Technischer Defekt", lautete die kurze Info, die die drei im Jet erhielten. Die Niederösterreicher mussten den Flieger verlassen und wurden in die Halle des Pariser Flughafens Charles de Gaulle geleitet.

Warten, warten, warten

Dort ließ man das Trio erst einmal ein paar Stunden warten. „Schlimm war, dass wir keine verlässlichen Informationen bekamen und dauernd vertröstet wurden", sagt Manuela T. zu „Heute". Da es am Flughafen kein AUA-Büro gab, war man auf Unterstützung anderer Fluglinien vor Ort angewiesen. Anrufe bei der AUA-Hotline scheiterten am Bürokratismus und brachten keine Hilfe.

Die Gutscheine

Nach Stunden bekamen die drei Niederösterreicher schließlich Essens-Gutscheine ausgehändigt – im Wert von je 12 Euro. Später wurden auch noch Bons für die Übernachtung verteilt, da die AUA keine Ersatzflüge für die drei zur Verfügung stellen konnte.

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„Unser Firmling litt unter den dauernden Vertröstungen und der Unsicherheit, auch mein Freund und ich waren beunruhigt", erzählt Manuela T. Schließlich mussten die beiden ja daheim wieder arbeiten.

Selbst neue Tickets gekauft

Erst zwei Tage später konnten die drei schließlich die Heimreise antreten, weil Manuela T. eigenhändig Tickets für den Retourflug besorgte. Diese Tickets mussten sie noch dazu selbst bezahlen, da sie mit einer Linie flogen, die kein AUA-Partner war. Außerdem wäre der Ersatzflug, den die AUA anbot, zwei ganze Tage später gegangen. Eine Reaktion oder gar eine Entschuldigung der AUA – bisher Fehlanzeige.

Arbeiterkammer konnte helfen



Was also tun, um zu seinem Recht zu kommen? Manuele T. wandte sich an die Arbeiterkammer und die konnte helfen. Neben der Rückerstattung des Ticketpreises steht den drei Reisenden nach der AK-Intervention zusätzlich insgesamt 750 Euro Wiedergutmachung zu.

Mit solchen Schwierigkeiten sind die drei Niederösterreicher aber längst nicht allein. „In diesem Sommer häufen sich Probleme mit Flugausfällen und Flugverspätungen", sagt AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.

Die Konsumentenschutz-Experten der AK Niederösterreich helfen Reisenden auch noch bis 12. August direkt vor Ort auf dem Flughafen Wien-Schwechat. In Kooperation mit dem Verein „Pro Konsument" stehen sie bei Problemen mit dem Flug oder bösen Überraschungen am Urlaubsort mit Rat und Tat zur Seite.

(GP)