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"First Strike: Classic" im Test – Atomkrieg-Neuauflage

Der Atomkriegs-Strategietitel "First Strike: Final Hour" bekommt mit "First Strike: Classic" eine Neuauflage – samt originalem Gameplay und neuer KI.

Rene Findenig
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    First Strike: Classic
    First Strike: Classic
    Blindflug Studios

    Die "First Strike"-Atomkriegs-Spiele haben über die Jahre ein Millionenpublikum angezogen. Weil sie sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen, gibt es nun die komplette Überarbeitung des "Final Hour"-TItels unter dem Namen "First Strike: Classic" für iOS- und Android-Mobildgeräte sowie den PC. Die Handlung braucht nicht vieler Worte: Der Spieler wählt eine Atommacht von den USA bis Nordkorea aus und wählt, ob er die Welt in Schutt und Asche legen oder sich selbst schützen will.

    Das bisherige Gameplay ließ trotz großem Spielspaß etwas an Abwechslung vermissen. Egal ob man forschen, erkunden oder Raketen bauen wollte – meist riss einem der Atomangriffs-Alarm aus der Tätigkeit und man war in einem Teufelskreis gefangen, in dem man wenig Zeit für anderes hatte, als auf die Attacken zu reagieren. "First Strike: Classic" bekam nun eine ganz neue KI spendiert, die da zumindest etwas dezenter zu Werk geht. 

    KI reagiert und Situations-abhängig

    Statt sofort Attacken zu starten, scheint die neue KI zuerst einmal zu beobachten, was der Spieler so treibt. Investiert man anfangs verstärkt in den Schutz vor fremden Atomangriffen, zeigt sich der Computer-Feind ebenfalls abwartend und füllt lieber seine Raketenlager auf. Erst wenn man sich absolut feindselig zeigt und Atompilz um Atompilz in die Welt setzt, antworten die KI-Nationen mit voller Härte – und verbünden sich nun manchmal auch gegen den Spieler.

    Wählbar sind in der neuen Version bisher zwölf Nationen. Ebenso viele Superwaffen gibt es zu erforschen, je Nation eine einzigartige. von U-Boot-gestützten Trident-Raketen der USA bis hin zur mächtigen AN602/Tsar-Bombe der ehemaligen Sowjetunion. Als "Spielfeld" gibt es einen sehr einfach gestalteten 3D-Globus, auf dem Länder oder einzelne Bundesstaaten gezielt mit Raketen eingedeckt werden können. Die Angegriffenen können ihrerseits Abwehrraketen starten – schlägt eine Rakete ein, wird die Zahl der Opfer als Schriftzug am Bildschirm eingeblendet.

    Update zum Zweck, das Spaß macht

    Schön gestaltet: Die schon zuvor wenigen Bedienelemente sind jetzt noch übersichtlicher, über ein simples Rad-Menü werden Tätigkeiten wie Angriff, der Bau von Interregional- oder Interkontinentalraketen oder Forschung ausgewählt. Wer sich aus stark umkämpften Gebiet zurückziehen muss, kann dort auch taktisch klug sein Arsenal abbauen, um die Wogen etwas zu glätten. Auch wenn die Grafik schön übersichtlich ausgefallen ist, ist sie weit weg von einer detailreichen Darstellung und eher Mittel zum Zweck. Dafür gibt es aber auch auf Mobilgeräten keinerlei Darstellungsprobleme, beleuchteten Nachthimmel und Sternenkonstellationen.

    Diese grafische Einschätzung zeigt sich auch in allen anderen Bereichen: Statt ein komplett neues Spiel zu servieren, ist das Remaster eher ein mittelgroßes Update für "First Strike". Die kritisierte KI lässt nun etwas mehr durchatmen und lädt damit auch Anfänger ein, es gibt neue taktische Möglichkeiten wie tiefgehendere Nichtangriffs-Pakte und modernere Waffensysteme, und auch eine eingängigere, übersichtlichere Steuerung. Strategiefans sollten jedenfalls einen Blick auf "First Strike: Classic" werfen – wer es bisher besaß, bekommt die neue version übrigens gratis als Update.

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