Bereits Anfang November startete der Skisprung-Weltcup im polnischen Wisla in die neue Saison. Aufgrund der warmen Temperaturen allerdings nicht auf Schnee, sondern auf Matten - wie man es aus dem Sommer-Grand-Prix kennt. Am kommenden Wochenende wird der Weltcup nun im finnischen Kuusamu fortgesetzt, die Skispringer weichen wegen der Fußball-WM allerdings auf frühe Beginnzeiten aus.
Trotzdem zeigte sich FIS-Renndirektor Sandro Pertile mit dem ungewöhnlichen Saisonstart mehr als nur zufrieden. Es könnte der Beginn einer echten Skisprung-Revolution gewesen sein, wie der Italiener gegenüber "Berkutschi" erklärte. "Wenn wir uns den Tennissport anschauen, da werden die wichtigsten Veranstaltungen über das Jahr verteilt auf unterschiedlichen Belägen ausgetragen. Gleiches Spiel, gleiche Athleten. Nur der Belag ist ein anderer. So könnte es auch im Skispringen sein", erklärte Pertile.
Demnach soll es Pläne innerhalb der FIS geben, die vor allem in Mittel- und Nordeuropa beliebte Sportart zu einer ganzjährigen Serie auszubauen – das würde einer echten Sensation gleichkommen. Skispringen sei "mehr als eine Wintersportart", unterstrich Pertile jedenfalls.
Pertile ist sich bewusst, dass die Zukunft der Sportart eng mit den Auswirkungen des Klimawandels verbunden ist. "Wir können uns eine vielversprechende Zukunft aufbauen, indem wir auf allen fünf Kontinenten Bewerbe auf unterschiedlichen Oberflächen austragen. Das ist ein riesiger Vorteil, vor allem mit Blick auf den Klimawandel", so Pertile.
Vorerst bleibt dies allerdings nur eine Vision. Mit dem Sommer-Grand-Prix gibt es bereits eine - wenig bedeutende und ebensowenig beachtete - Sommer-Serie. Im laufenden Winter wird es keine weiteren Bewerbe auf Matten geben. Künftig könnte es aber anders aussehen. "Skispringen sollte wirklich das Ziel haben, eine Weltsportart zu werden, die in jedem Winkel der Welt populär ist. Das ist eine langfristige Vision", unterstrich Pertile. Dies lasse sich aber auch nicht in der kommenden Saison umsetzen.