Politik

Fischer: Haftstrafe für Jugendliche "zurückdrängen"

Heute Redaktion
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Bundespräsident Heinz Fischer hat am Sonntag dafür plädiert, dass "moderne Auffassungen" Eingang in den Strafvollzug finden. Jugendlichen sollen in Zukunft andere Resozialisierungsmaßnahmen als eine Haftstrafe offenstehen.

Bundespräsident Heinz Fischer hat am Sonntag dafür plädiert, dass "moderne Auffassungen" Eingang in den Strafvollzug finden. Jugendlichen sollen in Zukunft andere Resozialisierungsmaßnahmen als eine Haftstrafe offenstehen.

Fischer meldete sich in der ORF-"Pressestunde" zum Thema Jugend-Strafvollzug zu Wort. Die Vorkommnisse in Gefängnissen, wo Jugendliche vergewaltigt wurden, seien ihm "sehr unter die Haut gegangen", sagte der Bundespräsident in der ORF-"Pressestunde".

Für die Zukunft hat das Staatsoberhaupt einige Vorschläge parat. Jugendliche sollten nicht mit Erwachsenen gemeinsam in Haft sein, forderte das Staatsoberhaupt. Das Mittel der Haftstrafe sollte man für Jugendliche zurückdrängen und sich um andere Resozialisierungsmaßnahmen bemühen.

Forderung nach langfristigen Überlegungen

Das von Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) findet Fischer zwar richtig, es seien aber auch langfristige Überlegungen nötig. In der Kritik an Karl will der Bundespräsident "nicht nachlegen".

Fischer will sich nicht darauf festlegen, dass in der künftigen Regierung nach der Wahl eine parteiunabhängige Persönlichkeit das Amt des Justizminister übernehmen sollte. Für Fischer kommt es "auf die Gesamtpersönlichkeit" an und nicht darauf, welche Weltanschauung der Justizminister hat oder aus welchem Beruf er kommt. Es müsse nicht ein Richter oder Staatsanwalt sein.