Wirtschaft

Fix: Hypo Alpe Adria in indischen Händen

Heute Redaktion
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Der 54 Jahre alte Martin Czurda, u.a. Ex-RZB-Bereichsleiter u.a. für Global Markets, ist designierter Vorstandschef der Österreich-Tochter der Hypo Alpe Adria. Deren Verkauf ist abgeschlossen, verkündete der neue Eigentümer, Sanjeev Kanoria (50) von der indisch/britischen Anadi Finacial Holdings Pte. Ltd. am Donnerstag in Wien. Das Closing erfolgte bereits.

Der 54 Jahre alte Martin Czurda, u.a. Ex-RZB-Bereichsleiter u.a. für Global Markets, ist designierter Vorstandschef der Österreich-Tochter der von der indisch/britischen Anadi Finacial Holdings Pte. Ltd. am Donnerstag in Wien. Das Closing erfolgte bereits.

Stellvertretender Vorstand bleibt der bisherige Vorstandschef Gerhard Salzer. Als weitere Vorstandsmitglieder designiert sind Friedrich Racher und Peter Lazar, die derzeit auch schon im Vorstand der Bank sitzen. Czurda war auch Vorstandsvorsitzender der Amsterdam Trade Bank und zuletzt Chief Financial / Risk Officer der Adria Bank AG in Wien, deren Haupteigentümer die Nova Kreditna Banka Maribor d.d. Slowenien ist. Er ist auch Berater der SREI Infrastructure Ltd. des Bruders von Sanjeev Kanoria.

"Hypo bleibt eine österreichische Bank"

"Die neue Hypo in Kärnten bleibt selbstverständlich eine österreichische Bank", sagte Czurda laut Unterlagen zur Pressekonferenz. "Es gelten unter dem neuen internationalen Eigentümer unverändert alle österreichischen und europäischen Bankvorschriften und -garantien. Die Bank wird die Sicherheit aller Einlagen gewährleisten und diese werden durch die österreichische Einlagensicherung geschützt bleiben", so der designierte Vorstandschef der nunmehr ehemaligen Tochter der Hypo Alpe Adria.

In den nächsten Monaten wird die Bank weiterhin noch ihren bisherigen Namen Hypo Alpe-adria-Bank AG tragen. Im kommenden Jahr wird es aber einen neuen Namen und ein neues Erscheinungsbild für das Haus geben. Kanoria will eine "Connection" zwischen Österreich bzw. der EU, Indien und später auch Osteuropa aufbauen. "Ich bin sehr stolz, dass die Bank nach einer sehr schwierigen Zeit einen Neustart hinlegt." Er wolle einmal monatlich anreisen. Wachsen solle das Haus mit geringem Risiko und eher langsam.

BayernLB gab grünes Licht

In den Aufsichtsrat der Hypo Österreich werden als Vorsitzender Srinivasan Sridhar und als Stellvertretender Vorsitzender Sanjeev Kanoria einziehen. Weiter Mitglieder werden Christian Hoenig und Joachim A. Kappel. Vom Betriebsrat der Bank kommen Gabriele Oberlercher und Peter Quinesser.

Die Hypo-Ex-Mutter BayernLB hatte erst dieser Tage grünes Licht für das Closing des Verkaufs gegeben. Der Kaufpreis beträgt wie mehrfach berichtet 65,5 Mio. Euro - in etwa die Hälfte des Buchwerts der Hypo Österreich. Die neue Hypo in Kärnten sei "weitestgehend unabhängig" von der Hypo Alpe Adria International AG "und deren schwieriger Situation", wird betont. Die Trennung betreffe sämtliche Geschäftseinheiten sowie Kredite und Einlagen.

Neuer Name soll Kärnten und Indien verbinden

Zum eher schwachen Image der Hypo allgemein befragt, meinte Kanoria, dass nach der Finanzkrise alle Banken ein schlechtes Image hätten. Dieses wolle man bei der Hypo Österreich rasch beseitigen - schließlich sei man nun unabhängig von der staatlichen Problembank und Ex-Mutter. In der zweiten Jahreshälfte 2014 soll es dann mit einem neuen Firmenauftritt und auch Namen - der Kärnten und Indien verbinden soll, was laut Czurda eine "Challenge" ist - so weit sein. Hypo werde im Namen jedenfalls nicht mehr bleiben.

Derzeit ist die Hypo Österreich nach den Worten Czurdas "eine reine Regionalbank die in Kärnten aktiv ist und Zweigstellen in Wien und Salzburg betreibt". Das Regionalkonzept werde "jedenfalls beibehalten" - aber: etwa das Geschäft und die Kundenbetreuung wolle man verbessern.

Peter Kaiser ist "erleichtert"

Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zeigte sich über das Closing "erleichtert". Das Land werde weiterhin zur Bank stehen. Von Finanzminister Vizekanzler Michael Spindelegger - der sich noch diese Woche zum Thema Hypo Alpe Adria mit Experten, unter anderem der Finanzmarktaufsicht, "mit allem Nachdruck" zusammensetzen will, "um den Plan dafür aufzustellen" - forderte Kaiser erneut eine Bad Bank für die Ex-Mutter der nun britisch/indischen Hypo Österreich, der Hypo Alpe Adria.