Passanten staunten Montag um Punkt 12 Uhr am Wiener Stephansplatz: Besorgte Jüdinnen und Juden schoben Dutzende Kinderwägen vor den Dom. Mit dem Flashmob soll an das tragische Schicksal jener Kinder in Israel erinnert werden, die Anfang Oktober von Terroristen entführt worden waren. In den Kinderwägen lag eine Vermisstenanzeige für jeden einzelnen Entführten.
Am 7. Oktober hatte die Terror-Organisation Hamas einen Angriff auf Israel gestartet. Mindestens 1.400 unschuldige Menschen wurden getötet. Rund 220 Erwachsene, Kinder und alte Menschen wurden entführt – und in das Tunnelsystem der Terroristen in den Gaza-Streifen verschleppt. Nur wenige kamen bisher wieder frei, die israelische Armee rückte mittlerweile in den Gazastreifen ein. In Wien wurde den gesuchten Entführungsopfern bereits mehrmals gedacht.
Der Kinderwagen-Flashmob war nur eine von mehreren Aktionen in Wien. Schon am Donnerstag, 2. November, findet eine Mahnwache am Heldenplatz statt. Dabei werden auch Verwandte israelischer Geiseln erwartet, es soll ein Lichtermeer geben. Die von #YesWeCare und Michael Landau initiierte Mahnwache gegen Antisemitismus, Terror und Hass findet ab 20 Uhr statt. Die Kerzen werden für die Freilassung israelischer Geiseln entzündet.