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Ganzer Fußballclub glaubt, dass Erde eine Scheibe ist

Heute Redaktion
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Die Erde ist nicht rund, sondern eine Scheibe. Was wie eine Theorie aus dem Mittelalter klingt, ist das Motto dieses Fußballclubs, des sogenannten "Flat Earth FC".

Diese Verschwörungstheorie geht viel weiter als vertuschte Geheimexperimente von Regierungen. Es ist eine Idee, die die Grundfeste unseres gesamten Planeten in Frage stellt. Die sogenannten "Flat Earther" glauben fest daran, dass die Erde eigentlich eine Scheibe ist.

Abseits einschlägiger Webforen und Youtube findet man solche Verschwörungstheoretiker eigentlich nur selten in freier Wildbahn. In Spanien hetzten sie hingegen über Rasen – und das freiwillig, in voller Mannschaftsstärke.

Nach seinem Aufstieg in die Dritte Liga hatte sich der spanische Fußballklub Mostoles Balompie kurzerhand in "Flat Earth FC" umbenannt. "Dieser Club wurde geschaffen, um die Stimmen der vielen Flat Earther und allen, die Antworten suchen, zu vereinen", erklärt Vereinspräsident Javi Poves.

Seither spielt das Team mit einer angedeuteten Karte einer flachen Erde inklusive Lorbeerkranz – was verdächtig an die Flagge der Vereinten Nationen erinnert – auf den Dressen. Ob die Kicker tatsächlich aus Überzeugung für eine Scheibenwelt aufs Feld ziehen, oder doch nur eine gefinkelte Marketing-Masche dahintersteht, darf wohl jeder für sich selbst entscheiden. Schlecht fürs Geschäft dürfte die Umbenennung in Flat Earth FC aber nicht gewesen sein, sämtliche Artikel im hauseigenen Fanshop sind restlos ausverkauft.

3 "Beweise", dass die Erde flach ist – und wie man sie widerlegt

Wissenschaftlich haltbar ist die Theorie der flachen Erde natürlich nicht. Trotzdem behaupten eingefleischte Scheibenjünger, "Beweise" dafür gefunden zu haben.

Sie fußen ihre Argumente auf eigenen Beobachtungen und Erklärungen, die auf den ersten Blick vielleicht logisch wirken, aber meist implodieren, wenn man sie hinterfragt. Eine kleine Auswahl der "Fakten", die Flacherdler gerne ins Feld führen – und wie man sie widerlegt:

Klingt ja auch logisch. Wenn die Erde eine Kugel ist, müsste man eine Krümmung am Horizont sehen. Tatsächlich kann man sie am Meer sogar beobachten, allerdings kaum mit freiem Auge. Dabei vergessen die Flacherdler aber ein Detail: die Erde ist verdammt groß!

Die Länge des Erdumfangs beträgt etwa 40.000 Kilometer. Die maximale Strecke, die wir aber direkt am Ufer des Meeres aus Augenhöhe bis zum Horizont ausnehmen können, sind nur knapp fünf Kilometer. Je höher die Position des Beobachters, desto weiter sieht er. Erst ab etwa 11.000 Metern über Seehöhe wird die Wölbung unseres Planeten sichtbar.

Was wir mit einem Fernglas aber zum Beispiel gut sehen können ist, dass etwa weit entfernte Schiffe und Gebäude am Horizont von unten anfangen zu verschwinden:

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Ein Schiff am Horizont: der Schiffsrumpf ist durch die Erdkrümmung verdeckt (Quelle: Wikimedia/Anton, CC BY-SA 2.5)

Häh? Welche Wand? Erinnere dich an die im oberen Teil des Artikels angesprochene Flagge der UN. So ähnlich stellen sich die Flacherdler tatsächlich die Erde vor. Die Antarktis wird auf ihren Karten als riesiger Ring aus Eis dargestellt. Dieser verhindert angeblich, dass die Ozeane (und wir) vom Rand der Welt in die Tiefe stürzen.

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Eine Kugelprojektion wie diese wurde für das Modell einer flachen Erde adaptiert, das die Antarktis als Eiswand darstellt. (Quelle: Wikimedia/Trekky0623, gemeinfrei)

Die Flat Earther legen noch eines drauf: Angeblich hat noch kein Mensch die gesamte Antarktis durchquert. Warum sie es nicht selbst probieren? Auch dafür haben die Verschwörungstheoretiker in ihren wohlig warmen Wohnzimmern eine Erklärung parat. Die Regierungen dieser Welt würden sie daran hindern, eine Expedition zu starten.

Dass die Antarktis tatsächlich schon öfter durchquert wurde, wird von den Anhängern der Scheibe geflissentlich ignoriert.

Hier haben sich die Flacherdler wohl am meisten Mühe gegeben. Auf den ersten Blick klingt es durchaus plausibel: Laut dem Argument dürfte man Mars und Venus nicht am Nachthimmel sehen, da sie sich ihre Umlaufbahn näher an der Sonne befindet, als die der Erde. Und ja, es stimmt, dass die beiden Planeten mitten in der Nacht nicht zu sehen sind.

Ganz großes ABER: In der Dämmerung leuchten sowohl Mars und Venus abhängig von ihrer aktuellen Position auf ihrer Umlaufbahn sehr wohl als helle Punkte am Himmel. Beide Planeten befinden sich wegen unterschiedlicher Bahngeschwindigkeit und -länge eben nicht permanent in einer Linie zwischen Erde und Sonne. Deshalb sind sie eben doch hin und wieder einmal zu sehen.

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